Bayern 2

     

radioWissen am Nachmittag Hip-Hop, Rap und Johnny Cash

Johnny Cash | Bild: picture-alliance/dpa

Dienstag, 16.12.2014
15:05 bis 16:00 Uhr

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BAYERN 2

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An Hip-Hop scheiden sich die Geister. Manche sehen es als Ausdrucksmittel einer vulgären Unterschicht, weil die Texte nicht selten sexistisch oder gewaltverherrlichend sind. Andere sehen in Hip-Hop nach wie vor das, wie es der berühmte Rapper Chuck D. von Public Enemy schon Ende der 80er Jahre nannte: Das CNN des Schwarzen Mannes. Hip Hop hat seit seinen Anfängen als harmlose Spaßkultur Ende der 70er Jahre ("Rapper’s Delight") eine ungeheuer wandlungsreiche Geschichte hinter sich gebracht. Ende der 80er Jahre war es zugleich zum Ausdrucksmittel schwarzen Protestes als auch zu einer internationalen Jugendbewegung geworden, der sich jeder bedienen konnte, ganz gleich, welche Hautfarbe er hatte und welche Sprache er sprach. Seit in den 90er Jahren der Siegeszug des sog. "Gangster Rap" begann, hat sich das Publikum noch mehr polarisiert. Die Affirmation der kapitalistischen Lebensweise mit allen Konsequenzen (Motto: Es geht nur ums Geld) wurde von vielen als Provokation verstanden. Die Rapper reagierten mit noch stärkeren Provokationen. Der Beifall kommt meist zunächst von pubertierenden Jugendlichen, die händeringend nach Möglichkeiten suchen, ältere Generationen vor den Kopf zu stoßen.
Auch country-Musik ist Ausdruck eines Lebensgefühls. Johnny Cash war niemals albern wie etwa Elvis Presley, sein ehemaliger Weggefährte. Auch nach seinem Tod gilt er, der legendäre Man in Black, als einer der größten Country-Sänger aller Zeiten. Durch Auftritte in Haftanstalten, durch Texte, die sich kritisch mit dem american dream auseinandersetzen, bezeugte der Sänger sein Engagement für die Ausgegrenzten und die sogenannten kleinen Leute. Cash, der einst als junger GI in Landsberg am Lech mit dem Musikmachen begonnen hat und selbst mit Drogensucht zu kämpfen hatte, wurde zuletzt von einem jungen Publikum als Kultfigur und glaubwürdiger Künstler wiederentdeckt.

Redaktion: Petra Herrmann
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