Bayern 2

     

Bayerisches Feuilleton Der Klang der NS-Zeit

Marsch auf die Feldherrenhalle am 9. Novemver 1938 | Bild: picture-alliance/dpa/Bertelsmann Lexikon Verlag

Sonntag, 23.11.2014
20:05 bis 21:00 Uhr

  • Als Podcast verfügbar

BAYERN 2

Der Klang der NS-Zeit
Töne aus München 1933-1945
Von Marita Krauss
Als Podcast verfügbar
Wiederholung vom Samstag, 8.05 Uhr

Klänge, Töne, Geräusche erscheinen zunächst selbstverständlich und zeitlos. Erst im "Sound" einer vergangenen Epoche entdecken wir das Besondere, das ganz Andere: Klänge ermöglichen Reisen in eine vergangene Gegenwart. So spiegeln besonders Tagesnachrichten, Sportmeldungen oder der Wetterbericht die Nähe und die Ferne vergangener Tage. Sprachführung, Wortwahl und Tempo zeigen Ansager, Reporter oder politische Redner als zutiefst zeitgebunden: Ihr Pathos ist uns fremd und ihr Spott unheimlich. Aber auch unpolitische Töne wie Glocken, Straßenbahnklingeln, Hupen, das Schlagen einer Autotür machen deutlich, dass die ganze Stadt damals anders klang; die Geräusche gehören zu einer versunkenen Zeit. Noch eindeutiger verweisen Marschmusik, Kommandos, Sirenen oder „Heil Hitler“-Rufe auf die Jahre der nationalsozialistischen Herrschaft. Allgegenwärtige Radioreporter führen uns vielfach unmittelbar in Situationen hinein, viel anschaulicher als Fotos oder Filme: "Sound" vermittelt dichte Atmosphäre.
Das Schallarchiv des Bayerischen Rundfunks und das Deutsche Rundfunkarchiv verfügen über Originaltöne aus der NS-Zeit in München, die verwendet und als Quellen ernst genommen werden. Überliefert sind öffentliche Veranstaltungen, Reden oder Umzüge - der Alltag und Privates kommen nur Nebenbei mit ins Archiv.
Marita Krauss nähert sich über Töne und Klänge der "Sound history", einer Klanggeschichte der nationalsozialistischen Jahre in München.

Hörkino zum Frühstück statt Frühstücksfernsehen

Das Bayerische Feuilleton erzählt keine Geschichten, die schon 100 Mal erzählt wurden. Alle Spielarten von Geschichte hinter den Geschichten sind möglich. Wir nutzen die Chance für Spott, Scherz, Satire und Ironie. Uns interessieren Themen, in denen sich reale Ortschaften mit Literatur und Kunst verbinden. Wir schätzen Originale in der schönen neuen Medienwelt der "Unauffälligen". Wir bieten radiophone Geschichten mit Gedankenstoff und Spielraum für Gefühle. Als journalistisches Genre hat das Bayerische Feuilleton eine anspruchsvolle Tradition.