Bayern 2

radioWissen am Nachmittag Kriegsausbruch 1914

Erster Weltkrieg - Mobilmachung | Bild: picture-alliance/dpa

Montag, 25.08.2014
15:05 bis 16:00 Uhr

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BAYERN 2

Propaganda im Ersten Weltkrieg
Der Franzmann, die Hunnen …
Autor: Michael Zametzer / Regie: Eva Demmelhuber

Heimatfront
Frauen im Ersten Weltkrieg
Autorin: Ulrike Beck / Regie: Christiane Klenz

Das Kalenderblatt
25.8.1867
Grundsteinlegung für das Münchner Rathaus
Von Christiane Neukirch
Als Podcast verfügbar

Der Erste Weltkrieg ist auch der erste totale Propagandakrieg. Seine Waffen: Parolen, Lügen, Symbole. Die Schlachtfelder: Zeitungen, Plakate, das Kino. Der hässliche Deutsche mit der Pickelhaube, das perfide England, die Russische Bestie - Bilder, die bis in die heutige Zeit nachwirken. Dabei bedienen sich die kriegführenden Staaten verschiedener Strategien: Es gilt, den Feind zum Unmenschen zu stempeln, die eigene Kultur als überlegen darzustellen - auch um die Weltöffentlichkeit für sich zu gewinnen. Die Heimat muss mobilisiert, Freiwillige angeworben, Kriegsanleihen gezeichnet werden. Der Weltkrieg der Worte und Bilder - die Propaganda wird im Laufe der Jahre immer weiter professionalisiert und institutionalisiert. Auch "zu Hause" muss die Propaganda wirken, an der "Heimatfront". Hinter dem Begriff verbirgt sich die Kriegspropaganda, mit der die gesamte Gesellschaft militarisiert werden soll. Denn während die Soldaten in den Schützengräben für "Gott, Kaiser und Vaterland" kämpfen, müssen die Frauen zu Hause die Stellung halten. Zunächst geht die Mobilisierung noch auf. Mit fortschreitendem Krieg sind die Frauen allerdings plötzlich alleine für Lebensunterhalt, Haushalt, Hof und Kinder verantwortlich. Ihr Alltag wird bald zum Überlebenskampf gegen Hunger und Elend. In den Betrieben werden sie als Billiglohnkräfte ausgebeutet, und die Berufsfelder verschieben sich. Ehemalige Dienstmädchen oder Näherinnen werden nun in traditionellen Männerberufen als Schaffnerinnen, Postbotinnen oder in der Rüstungsindustrie eingesetzt. Selten jedoch erhalten sie eine berufliche Qualifikation, auch, weil klar scheint, dass sie sich an der Heimatfront keineswegs emanzipieren sollen. Vielmehr soll nach dem Krieg wieder alles so werden, wie vorher.

Redaktion: Thomas Morawetz
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