Nachtmix Anspruchsvolle Popmusik

Eine Dekade, ein Album
Massive Attack "Blue Lines"
Mit Judith Schnaubelt

Als Massive Attacks Album "Blue Lines" im April 1991 erschien, leuchtet nicht nur kurz ein Komet am Pophimmel. Es war der Startpunkt für die Entstehung eines Planeten, eines neuen Genres im riesigen Kosmos der Popmusik. Erst Jahre später bekam das Neue einen Namen: Trip-Hop.
Tatsächlich hatten Massive Attack auf ihrem Debutalbum "Blue Lines" einen Trip inszeniert. Eine nie zuvor gehörte elegante, entspannte, erotische, aber auch melancholische Melange aus Soul, Funk, Dub-Reggae und Jazz; aus Dopebeats, Drum Loops, orchestralen Arrangements und echten Walgesängen. Gleichzeitig hatten sich Massive Attack zusammen mit Freunden wie MC Tricky Kid, Reggaesänger Horace Andy oder den Soulladys Neneh Cherry und Sarah Nelson einem Stream of Consciousness überlassen.
Die Schwermut und das Schweben: beides in Hülle und Fülle vertreten auf "Blue Lines". Lebensgefühl einer jungen Generation im letzten Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts.