Bayern 2

     

Breitengrad Weinbau am Ätna

Weinreben am Spalier, sie führen auf den Ätna zu | Bild: picture-alliance/dpa

Samstag, 26.07.2014
18:05 bis 18:30 Uhr

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Simply Red
Wie der Weinbau die Landschaft rund um den Ätna verändert
Von Andreas Pehl
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Es hat sich viel verändert an den Hängen des Vulkans. Noch vor wenigen Jahren haben die Winzer ihren Most in große Tanklastwagen gefüllt und ihn nach Norditalien bringen lassen. Herrschaftliche Landgüter verfielen, Kelter stürzten ein, Menschen wanderten in die Städte und nach Norditalien ab. Heute stellt sich die Situation der Weinbauern am Ätna anders dar: die Nachfrage nach dem charaktervollen Tropfen vom Vulkan ist sprunghaft gestiegen, verfallene Güter werden zu Höchstpreisen verkauft und in oft liebevoller Detailarbeit wieder hergestellt.
Der Önologe Salvo Foti ist einer der Wortführer der neuen Bewegung an den Hängen des „Mongibello“, wie die Sizilianer den Ätna liebevoll nennen. Foti hatte vor einigen Jahren die Idee, alte Traditionen im Weinbau zu erforschen und die Reben danach zu pflegen. Er rief die Gruppe der „vigneri“ ins Leben. Die Winzer düngen mit Ziegenmist, pflügen teilweise mit dem Maultier und ziehen die Rebstöcke „al alberello“, in Bäumchenform statt an Spalieren. Und sie richten die alten, oft verfallenen Trockenmauern wieder auf, die die Landschaft hier in Ostsizilien so prägen. Das ausgezeichnete Ergebnis schätzt auch Fotis bekanntester Auftraggeber: der Weingutbesitzer Mick Hucknall von der Band Simply Red. - Eine Reportage von Andreas Pehl.

Breitengrad - die Auslandsreportage

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