Bayern 2

     

radioWissen am Nachmittag Das süße Leben

Zuckerwürfel | Bild: picture-alliance/dpa

Donnerstag, 10.01.2013
15:05 bis 16:00 Uhr

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BAYERN 2

Wie Zucker entsteht
Aus Rübe und Rohr

Süße Droge
Wie der Körper Zucker verarbeitet

Das Kalenderblatt
10.1.1491
Petrus von Ravenna trainiert das Gedächtnis
Ausgewählte Beiträge als Podcast verfügbar

Wie Zucker entsteht - Aus Rübe und Rohr
von Bettina Weiz
Die Blüte der Zuckerrübe ist ein winziges Wunderwerk der Natur, männlich und weiblich zugleich, ein fünfgliedriger Stern von zartem gelbgrün. Und sie ist eine zögerliche Schöne: Bis sie sich entfaltet, muss die Pflanze einen zweiten Frühling erleben. Im ersten Jahr entwickelt sie nur sattgrüne Blätter, und die sterben im Herbst auch wieder ab. Um also blühen, Frucht zu tragen und sich fortpflanzen zu können, muss die Zuckerrübe einen Winter überdauern. Das schafft sie, weil sie vorsorgt: in ihrer Wurzel, deren Fasern bis zu zwei Meter tief reichen können, legt sie sich ein Depot von Energie an. Genau das ist allerdings der Grund, weshalb sie dann doch fast nie zur Blüte kommt. Die Energie liegt nämlich als Saccharose vor, als reiner Zucker, und den essen die Menschen zu gerne. Im Spätherbst roden die Bauern die Zuckerrüben, verfüttern das Grün ans Vieh, bringen die Knollen in die Raffinerien, wo sie in Stücke geschnitten, in Wasser gekocht und weiterbehandelt werden, bis am Ende die weißglitzernden Kristalle entstehen, die das Leben versüßen. Wie es genau funktioniert, stellt Bettina Weiz in radioWissen dar - und auch, wie der größere Teil der Süße entsteht, die weltweit verbraucht wird, nämlich aus Zuckerrohr.

Süße Droge - Wie der Körper Zucker verarbeitet
von Yvonne Maier
Wir essen ihn jeden Tag - Zucker kommt in den Kaffee, in den Kuchen und in die Marmelade. Er ist schon lange kein Luxusgut mehr, das Kilogramm kostet rund einen Euro im Supermarkt. Das war bis vor ein paar hundert Jahren noch völlig anders: damals konnte sich nur wenige Menschen die süße Droge leisten. Kulturgeschichtlich ist Zucker ist eine Erfolgsstory - gleichzeitig aber auch eines der dunkelsten Kapitel in der Geschichte der westlichen Welt. Denn auf den Zuckerrohr-Plantagen in der Karibik und in den USA wurden unzählige, aus Afrika verschleppte Sklaven zur Fronarbeit gezwungen; Zehntausende bezahlten mit ihrem Leben. Im 18. Jahrhundert entdeckte man, dass der Zucker in der Rübe dieselbe Zusammensetzung hat wie der Zucker aus dem Rohr - eine Wende für die Produzenten, die den Markt völlig umkrempelte. Heute isst jeder von uns rund 40 Kilogramm Zucker jedes Jahr, das ist zu viel. Übergewicht und Karies sind die Folgen. Dennoch: Ganz ohne Zucker geht es auch nicht, unser Gehirn kann nur mit dieser Energiequelle arbeiten. Alternativen wie Stevia können ihn darum nur ergänzen, nicht ersetzen.

Redaktion: Bernhard Kastner
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