Bayern 2

Bayerisches Feuilleton Josefa Halbinger und Carlamaria Heim

Inschrift am Geburtshaus von Carlamaria Heim | Bild: BR (Anja Salewsky)

Sonntag, 16.12.2012
20:05 bis 21:00 Uhr

  • Als Podcast verfügbar

BAYERN 2

"Das kann nicht gut gehen, daß es einem gut geht."
Josefa Halbinger und Carlamaria Heim
Von Markus Metz und Georg Seeßlen
Wiederholung vom Samstag, 8.05 Uhr

Carlamaria Heim, geboren 1932, im damals einfachen und heute so angesagten Münchner Stadtviertel Haidhausen, war Schauspielerin und Schriftstellerin. Als Schauspielerin wurde sie bekannt in Rollen, die zu München gehören. Sie war die Frau Bernbacher in der TV-Serie "Meister Eder und sein Pumuckl" oder die Köchin Babett in "Die Wiesingers"; sie spielte in den "Münchner Geschichten" und im "Monaco Franze". Als Sprecherin war sie in Krimi-Serien wie "Aus den Tagebüchern eines Branddetektives" oder in dem Hörspiel "Fahnenweihe" (1979) engagiert. 1984 nahm sie sich das Leben.
Auf der Münchner Theresienhöhe erinnert heute ein Straßenname an Carlamaria Heim, deren Liebe neben der Schauspielerei der Schriftstellerei galt. Ihr vielleicht bemerkenswertestes Projekt war es, anhand von Tonbandprotokollen so unverfälscht als möglich die Lebensgeschichte ihrer Mutter Josefa Halbinger wiederzugeben, die als Arbeiterkind den Ersten Weltkrieg, die Revolution 1918 und deren Niederschlagung und das Aufkommen der Nationalsozialisten erlebt hatte: "Josefa Halbinger, Jahrgang 1900. Lebensgeschichte eines Münchner Arbeiterkindes", erschienen 1980. - Ihre eigene Kindheit dokumentierte Carlamaria Heim in dem Band "Jugendzeit".
Markus Metz und Georg Seeßlen entwickeln ein Doppel-Porträt von Mutter und Tochter aus Lesungen und Dramatisierungen; selbst die Filmausschnitte weisen immer auf einen biographischen Charakter der Rollen.

Hörkino zum Frühstück statt Frühstücksfernsehen

Das Bayerische Feuilleton erzählt keine Geschichten, die schon 100 Mal erzählt wurden. Alle Spielarten von Geschichte hinter den Geschichten sind möglich. Wir nutzen die Chance für Spott, Scherz, Satire und Ironie. Uns interessieren Themen, in denen sich reale Ortschaften mit Literatur und Kunst verbinden. Wir schätzen Originale in der schönen neuen Medienwelt der "Unauffälligen". Wir bieten radiophone Geschichten mit Gedankenstoff und Spielraum für Gefühle. Als journalistisches Genre hat das Bayerische Feuilleton eine anspruchsvolle Tradition.