Bayern - Land und Leute Bayern - Österreich: Salzburger Extravaganzen
Sonntag, 06.05.2012
13:30
bis 14:00 Uhr
BAYERN 2
Zwischen Wittelsbachern und Habsburgern
Salzburger Extravaganzen
Von Thomas Grasberger
Als Podcast verfügbar
50 Kanonenschüsse verkündeten am Abend des 29. Septembers 1810 das große Ereignis, das am folgenden Tag in Salzburg anstand: Das Fürstentum sollte bayerisch werden. Der Wittelsbacher Max I. hatte sich als treuer Verbündeter Napoleons erwiesen und durfte deshalb ein finanziell völlig ausgeblutetes Salzburg von den Franzosen übernehmen und in sein Königreich eingliedern. Im Mittelalter hatte Salzburg bereits 600 Jahre lang zu Baiern gehört, danach aber war es fünf Jahrhunderte ein selbständiges geistliches Fürstentum im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation gewesen. Zwischen Wittelsbachern und Habsburgern existierte es als unabhängiger Staat und hatte bis ins 19. Jahrhundert hinein seine Exklaven mitten im bayerischen Land; zum Beispiel Mühldorf am Inn, das immer wieder Schauplatz von Auseinandersetzungen war.
Mit der bayerischen Besatzung verlor Salzburg 1810 jedoch nicht nur seine Selbständigkeit, sondern auch wichtige, traditionsreiche Institutionen: So wurde der Landtag aufgehoben, die Münzstätte abgeschafft und die Universität geschlossen. Diese bayerische Besatzung dauerte zwar nur sechs Jahre, doch danach war alles anders. - Thomas Grasberger erzählt die Geschichte Salzburgs, das nach dem Wiener Kongress endgültig seine Unabhängigkeit verlor und zu Österreich kam.