Bayern 2

     

radioWissen Die Atombombe

US-Atombombe "Fat Man" | Bild: picture-alliance/dpa

Freitag, 31.07.2015
09:05 bis 10:00 Uhr

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BAYERN 2

Tödliche Forschung
Wie aus dem Atom eine Bombe wurde
Von Florian Hildebrand

Kontrolle oder Overkill?
Wie die Atombombe die Welt veränderte
Von Christian Schaaf

Das Kalenderblatt
31.7.1969
Miles Davis "In A Silent Way" zu haben
Von Frank Halbach

Als Podcast verfügbar

Tödliche Forschung - Wie aus dem Atom eine Bombe wurde
Von Florian Hildebrand
16. Juli 1945: Die erste Atombombe explodiert in der Wüste von Neumexiko. So eine den Himmel aufreißende Detonation hatte die Welt noch nicht erlebt. Physiker hatten eine Waffe konstruiert, mit der man alles Leben auf dem Planeten auslöschen konnte.
Danach war die Welt nicht mehr wie zuvor. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts hatten Wissenschaftler eine Physik entdeckt, in der nichts war wie gewohnt. Kurz: Über die Wissenschaft war die Quantenwelt hereingebrochen.
Vor dem Hintergrund dieses höchst rätselhaften Kosmos bewerkstelligte Otto Hahn 1938 auf einem simplen Experimentiertisch die erste Kernspaltung. Den Wenigen, die sich in der Sache auskannten, war sofort klar: Damit war eine von Grund auf neue Energiequelle erschlossen. Die Entdeckung erwies sich sofort als höchst brisant, denn knapp ein Jahr danach zettelte Deutschland den Zweiten Weltkrieg an. Nun geriet die damals noch sehr junge wissenschaftliche Elite der Kernphysik in den internationalen Interessensstrudel zwischen Politik und Militär. Sie glaubte, die Entwicklung in der Hand zu behalten und überschätzte sich darin maßlos. Am Ende, im August 1945, töteten die beiden Atombomben auf Hiroshima und Nagasaki Hunderttausende Menschen sofort - und weitere Zehntausende noch Jahrzehnte später nach quälenden Strahlenschäden.

Kontrolle oder Overkill? - Wie die Atombombe die Welt veränderte
Von Christian Schaaf
6. August 1945: Das Ende des Zweiten Weltkrieges begann mit einer gigantischen Atomexplosion über der japanischen Stadt Hiroshima. Den mörderischen Schlussakkord setzte eine zweite Detonation über Nagasaki zwei Tage später. Damit war ein neues Zeitalter angebrochen: Mit Atombomben konnten nun Kriege mit einer nie dagewesenen Schnelligkeit und Zerstörungskraft entschieden werden. So sehr sich viele Intellektuelle, wie u. a. Albert Einstein, während des Zweiten Weltkrieges eine ultimativ abschreckende Waffe gewünscht hatten, so sehr waren sie nun erschrocken über die Konsequenzen, die sich aus der Existenz der Atombombe ableiten ließen: Ein großer Krieg mit dieser neuen Waffe würde die Menschheit an den Rand der Ausrottung der eigenen Art bringen. Als dann wenige Jahre nach Hiroshima und Nagasaki auch die zweite Supermacht UdSSR über Atombomben verfügte, begann ein fataler Rüstungswettlauf mit dem Ziel, immer noch zerstörerischere Bomben zu entwickeln. Die Folge: Ein weltweites Nuklearwaffenarsenal, das einen mehrfachen Weltuntergang herbeibomben konnte. Eine zentrale Frage beherrscht seither die Weltpolitik: Wie kontrolliert man die Bombe? Wie verhindert man, dass Nuklearwaffen eingesetzt und eine verhängnisvolle Kettenreaktion von Erst- und Vergeltungsschlag in Gang kommt? Und: War es nur Glück, dass in den Siebziger Jahren nach Hiroshima keine weiteren Kernwaffen eingesetzt wurden?

Redaktion: Nicole Ruchlak
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