Bayern 2

     

radioWissen am Nachmittag Schmecken und Riechen

Brombeer-Geschmack auf der Zunge | Bild: picture-alliance/dpa

Donnerstag, 12.04.2018
15:05 bis 16:00 Uhr

  • Als Podcast verfügbar

BAYERN 2

Der Geschmackssinn
Wie das Schmecken funktioniert

Supersensor Nase
Was tun bei Riechstörungen?

Das Kalenderblatt
12.4.1992
Disneyland Paris eröffnet
Von Brigitte Kohn

Als Podcast und in der Bayern 2 App verfügbar

Der Geschmackssinn - Wie das Schmecken funktioniert
Von Anna Küch / Regie: Dorit Kreissl
Schmecken ist ein komplexer Vorgang: Nicht nur die Zunge ist beteiligt, sondern auch Nase, Augen, Ohren und Lippen. Etwa 2000 bis 5000 Geschmacksknospen sitzen auf der Zunge. Damit können wir erkennen, ob die Nahrung süß, sauer, salzig oder bitter schmeckt. Die Asiaten kennen schon lange eine weitere Geschmacksrichtung: Umami, eine Kennzeichnung für herzhafte proteinhaltige Lebensmittel. Wenn die Speise in unseren Mund gelangt und wir anfangen zu kauen, werden die Aromen freigegeben. Die flüchtigen Substanzen gelangen in den Rachenraum und von hinten an die Nase. Wissenschaftler sprechen vom inneren Riechen. Ist ein Teller appetitlich angerichtet, oder liegen die Kartoffeln lieblos in der Sauce? Auch das hat einen Einfluss auf unsere Wahrnehmung - ebenso der Umstand, wie sich eine Speise im Mund anfühlt, ob sie cremig, knusprig oder knackig ist. Die Erforschung des Geschmacks ist schwierig, denn jeder Mensch schmeckt anders. Das kann an unterschiedlichen Genen liegen, aber auch an einer frühen Prägung in der Kindheit. Selbst wie ein Mensch kaut, hat Einfluss auf das "Gaumenkino" in seinem Mund.

Supersensor Nase - Was tun bei Riechstörungen?
Von Tom Kempe
Wie wichtig das Riechen für uns Menschen ist, merken wir erst, wenn es nicht mehr klappt. Schon ein einfacher Schnupfen schränkt den wichtigen Sinn massiv ein. Jeder fünfte Deutsche ist in seinem Leben von einer schwerwiegenderen Riechstörung betroffen. Da ist es schon erstaunlich, dass sich die Forschung erst in den 90er Jahren umfassender daran gemacht hat, den komplexen Sinn zu entschlüsseln. Hals-Nasen-Ohren-Ärzte, Neurologen, Chemiker, Physiologen und Psychologen sind ihm seitdem auf der Spur. Heute weiß man: Der Mensch besitzt rund 350 verschiedene Riechrezeptoren und wir können rund 10 000 Gerüche differenzieren. Mittlerweile gibt es auch für Riechstörungen standardisierte Diagnose- und Therapieformen. Unterschiedliche Methoden wie ein Test mit so genannten "Sniffing Sticks" oder Hirnstrommessungen können zeigen, wo genau ein Defekt in der Verarbeitung von Düften sitzt. Geforscht wird unter anderem am Interdisziplinären Zentrum für Riechen und Schmecken der Universitätsklinik in Dresden. Hier hat man auch herausgefunden: Wenn der Geruchssinn weg ist, kann man das Riechen unter Umständen einfach neu lernen. Durch ein speziell entwickeltes Riechtraining.

Moderation: Iska Schreglmann
Redaktion: Gerda Kuhn

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