Bayern 2

     

radioWissen am Nachmittag Ingeborg Bachmann und Max Frisch

Ingeborg Bachmann 1971 bei einer Lesung | Bild: picture-alliance/dpa

Dienstag, 06.02.2018
15:05 bis 16:00 Uhr

  • Als Podcast verfügbar

BAYERN 2

Ingeborg Bachmann
Die traurige Dichterin

Max Frisch
Der Kampf ums Ich

Das Kalenderblatt
6.2.1971
Alan Shepard spielt Golf auf dem Mond
Von Thoams Grasberger

Als Podcast und in der Bayern 2 App verfügbar

Ingeborg Bachmann - Die traurige Dichterin
Autorin: Gabriele Knetsch / Regie: Irene Schuck
„Immer waren es Meere, Sand und Schiffe, von denen ich träumte, aber dann kam der Krieg und schob vor die traumverhangene, phantastische Welt die wirkliche, in der man nicht zu träumen, sondern sich zu entscheiden hat.“ Ingeborg Bachmann war die deutsche Dichter-Prinzessin, die weibliches Schreiben in einen männlich dominierten Literaturbetrieb einführte. Die österreichische Tochter aus dem Bildungsbürgerhaushalt eines Schuldirektors verstand sich aber nicht bloß als abgehobene Dichterin, sie war auch politisch engagiert - protestierte gegen atomare Aufrüstung und die NS-Vergangenheit. Sie liebte die Musik und die Philosophie, war die Intellektuelle par excellence, verkehrte im Kreis der Gruppe 47 - kannte und liebte deutschsprachige Dichter, Philosophen und Musiker. Nur glücklich war die überaus Talentierte nicht. Die zerbrochene Liebe zu Max Frisch verwandte sie nie. Mit 47 Jahren starb Ingeborg Bachmann schwer tablettensüchtig in ihrer römischen Wohnung. Eine Zigarette hatte beim Einschlafen schwere Verbrennungen ausgelöst. Ihr Werk wirkt bis heute nach - ihr zu Ehren wird jedes Jahr einer der wichtigsten deutschen Literaturpreise, der „Ingeborg-Bachmann-Preis“ verliehen.

Max Frisch - Der Kampf ums Ich
Autor: Thomas Morawetz / Regie: Martin Trauner
Fast sein gesamtes Werk ist eine Annäherung an sich selbst, aber trotz dieser literarischen Egozentrik hat der Schweizer Autor Max Frisch ein internationales Publikum begeistert. Wie kaum ein zweiter deutschsprachiger Autor der Nachkriegszeit hat Frisch über sich geschrieben und die Welt gemeint, oder wie sein Landsmann Friedrich Dürrenmatt es wendete: Frisch nahm seinen Fall für die Welt. Max Frisch kommt 1911 in Zürich zur Welt und stirbt 1991 in derselben Stadt. In den 80 Jahren dazwischen liegen zahlreiche Reisen und ein wichtiger biographischer Bruch: 1954 gelingt Frisch mit dem Roman "Stiller" der Durchbruch als Autor. Jetzt scheint sein eigenes Leben die entscheidende Richtung genommen zu haben. Er verlässt seine Familie, löst sein Architekturbüro auf und lebt fortan als freier Schriftsteller. Doch wer er ist, und wer man ist, bleibt für ihn wie für sein Publikum eine oft nervenaufreibende Suche, als Homo faber, Gantenbein und Biedermann, in Andorra oder in Montauk.

Moderation: Kristina Thiele
Redaktion: Petra Herrmann

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