Bayern 2

     

Zündfunk Generator Frauen in der Poplandschaft

Sonntag, 08.10.2017
22:05 bis 23:00 Uhr

BAYERN 2

Wie Frauen sich ihren Platz in der Poplandschaft immer noch erkämpfen müssen
Von Ann-Kathrin Mittelstrass und Katja Engelhardt
Diese Sendung zum Nachhören unter: www.bayern2.de/zuendfunk
Als Podcast und in der Bayern 2 App verfügbar

Der Zündfunk Generator kümmert sich diese Stunde um das Thema, das keines sein sollte: Wieso gibt es immer noch zu wenig Frauen in der Musik? Hinter den Kulissen und in der ersten Reihe? Wieso ist das Business so männerdominiert und wie lässt sich das aufbrechen? Das Problem beschränkt sich natürlich nicht nur auf das binäre System Mann-Frau, sondern ist viel diverser. Genauso betrifft es die sexuelle Orientierung oder ethnische Zugehörigkeit von Künstlerinnen und Künstlern. Die queere schwarze R’n’B-Sängerin Kelela aus Los Angeles hat gerade ihr Debütalbum veröffentlicht. Dass sie jetzt, mit Mitte 30 kompromisslos die Musik machen kann, die sie machen will, war verdammt harte Arbeit, erzählt sie im Interview.
"Wenn ein weißer Typ ankommt und sagt, hey, ich hab da eine super Idee, ich weiß noch nicht genau, wie’s klingen soll, aber es wird gut. Dann werden viele sagen, ja, klar, let’s do it. Das wird großartig. Aber wenn du eine schwarze Frau bist, heißt es immer reflexartig: weißt du wirklich, was du vor hast? Dass die Leute mal sagen würden: ja, ich vertraue dir, dass das gut wird, wenn du es sagst - das passiert nicht . Ein Großteil meiner Arbeit bestand also darin, mir ein gewisses Selbstvertrauen aufzubauen, um sagen zu können: so machen wir’s."
Erfahrungsberichte wie diesen gibt es unzählige. Deshalb ist auch der Popfeminismus in den letzten Jahren so präsent wie nie. Keiner trägt das Feminismus-Label so sexy und mächtig wie US-Megastar Beyoncé: 2014, bei ihrem Auftritt bei den MTV Video Music Awards prangte hinter ihr auf der Bühne in riesigen Leuchtlettern das Wort “Feminist”. Auch Teenie-Idol Taylor Swift ist bekennende Feministin
Und Feministin oder nicht-Feministin: Die gefühlt größten internationalen Popstars derzeit sind Frauen: neben Beyoncé und Taylor Swift sind da noch Rihanna, Katy Perry, Lady Gaga und Ariana Grande... Zumindest im Mainstream-Pop sollte man doch denken, dass Frauen sehr gut vertreten sind. Oder? Kleiner Spoiler: sind sie nicht.
Im Jahr 2013 waren es laut Gema 82% männer + 18 % weibliche Artists.Zwischen 200un d 2016 nie mehr als 25%.