Bayern 2

radioWissen am Nachmittag Vom schweren Leben

Devotes Betteln | Bild: picture-alliance/dpa

Montag, 14.08.2017
15:05 bis 16:00 Uhr

  • Als Podcast verfügbar

BAYERN 2

Bettelei
Aus der Geschichte einer Lebensform

Der Floh
Quälgeist und treuer Gefährte

Das Kalenderblatt
14.8.1969
Premiere von "Spiel mir das Lied vom Tod"
Von Thomas Grasberger

Als Podcast und in der Bayern 2 App verfügbar

Bettelei - Aus der Geschichte einer Lebensform
Autorin: Renate Währisch / Regie: Sabine Kienhöfer
Das Betteln ist seit jeher überwiegend ein städtisches Phänomen - oft ausgelöst durch Krankheit, Alter oder den Wunsch, die armselige ländliche Heimat hinter sich zu lassen, um in der Stadt bessere Lebensbedingungen zu finden. Und gebettelt wurde schon immer - doch im Spätmittelalter müssen sich Scharen von Bettlern um die ersten Rathäuser herumgedrückt haben, angereichert durch die wachsende Zahl von klerikalen Bettelmönchen, deren Orden sich in dieser Zeit etablierten. 1350 war die Zahl der Städte in Deutschland von wenigen hundert auf 3.000 angewachsen. Doch die Arbeitsmöglichkeiten in der Stadt waren begrenzt: Die Zünfte und die Bruderschaften schlossen zugewanderte Arbeitswillige in der Regel vom Arbeitsmarkt aus. Junge Frauen, die es in der Stadt zu einer Stelle als Dienstmagd gebracht hatten, wurden bei einer sich ankündigenden Schwangerschaft in der Regel unbarmherzig entlassen. Kirchliche Organisation nahmen sich erstmals der Mittellosen an. Doch schon damals war es nicht jedermanns Sache, sich den Regeln
christlicher Mildtätigkeit zu unterwerfen.

Der Floh -Quälgeist und treuer Gefährte
Autorin: Christiane Neukirch / Regie: Irene Schuck
Einen Sack Flöhe hüten: Das muss heute keiner mehr, außer dem Flohzirkusdirektor auf dem Oktoberfest. Heute hat kaum jemand mehr Floherfahrung. Zum Glück, denn die Gesellschaft des kleinen Blutsaugers ist unangenehm; seine Stiche jucken extrem; und er ist schwer zu jagen, zu töten erst recht. Doch unsere Freiheit währt noch nicht allzu lange: Seit es den Menschen gibt, ist ihm sein treuer, bissiger Begleiter nicht von der Seite gewichen. Trotz alledem hat der Floh bei seinem menschlichen Wirt schon immer eine wohlwollende Lobby gehabt. Wohl über kaum einen anderen Plagegeist wurde so viel gewitzte Literatur verfasst. Auch Goethe - wie könnte es anders sein - hat ihm Zeit und Zeilen gewidmet. Flohforscher rücken dem kleinen flügellosen Springinsfeld ebenso auf den Panzer wie Dichter, Maler und Karikaturisten. Die wahren Flohexperten aber sind seit jeher die Frauen. Warum das so ist und welch bewegte Geschichte Mensch und Floh miteinander verbindet, davon wird die Rede sein in der radioWissen-Sendung.

Modertion: Michael Zametzer
Redaktion: Thomas Morawetz

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