Bayern 2

Zündfunk Generator Wie Städte sich weltweit für Demokratie und Gemeinwohl vernetzen

Sonntag, 02.07.2017
22:05 bis 23:00 Uhr

BAYERN 2

Fearless Cities - wie Städte sich weltweit für Demokratie und Gemeinwohl vernetzen
Von Shahrzad Osterer
Diese Sendung zum Nachhören unter: www.bayern2.de/zuendfunk
Als Podcast und in der Bayern 2 App verfügbar

Barcelona vor ein paar Wochen: Aktivisten besetzen eine staatliche Bank. Organisiert wurde die Aktion durch die Bürgerinitiative PAH, Plattform für Hypotheken Opfer. Im Zuge der spanischen Finanzkrise haben viele Spanier ihre Wohnungen und Häuser an Banken verloren, weil sie ihre Hypotheken nicht mehr zahlen konnten. Ins Leben gerufen wurde die parteiunabhängige Initiative 2007 von Ada Colau, der jetzigen Bürgermeisterin von Barcelona. Als sie 2015 zur Bürgermeisterin der zweitgrößten Stadt Spaniens gewählt wurde, wurde ihre Wahl als Sieg von David gegen Goliath gefeiert: Eine Aktivistin im höchsten Amt der Stadt. Seitdem versucht Ada Colau Themen, die ihr schon als Aktivistin wichtig waren, nämlich die Schwierigkeiten von Städten auf lokaler Ebene und gemeinsam mit den Bürgern zu lösen,auch international weiter zu verfolgen. Mitte Juni 2017 hat Colau Städte aus der ganzen Welt zu einer Konferenz geladen: Fearless Cities - International Municipalist Summit . Die Themen: bezahlbares Wohnen, Korruption, Rechtspopulismus, Luftverschmutzung, der Umgang mit Flüchtlingen und die Rolle der Medien. Politiker, Bürgermeisterinnen, Stadträte aber auch hunderte von Aktivistinnen und Aktivisten aus der ganzen Welt kamen in Barcelona zusammen, um sich auszutauschen, Probleme zu diskutieren und gemeinsame Lösungen zu finden. New Municipalism ist das Stichwort. Die Idee dahinter: Ein globales, liberales Netzwerk von Städten, in denen politische Teilhabe auf dem lokalen Level möglich ist. Denn Folgen von nationalen und internationalen Krisen, von Klimawandel, Luftverschmutzung, sozialen Spannungen und Flucht müssen vor allem in den Städten gelöst werden. Und immer häufiger verfolgen diese dabei ganz andere Ziele als  ihre nationalen Regierungen.