Bayern 2

radioWissen am Nachmittag Der Kampf um die Menschenwürde

Sklavin mit Halsfessel | Bild: colourbox.com

Montag, 24.04.2017
15:05 bis 16:00 Uhr

  • Als Podcast verfügbar

BAYERN 2

Geschichte der Sklaverei
Wenn der Mensch zum Werkzeug wird

Geschichte der Menschenwürde
Niemand ist weniger wert als andere

Das Kalenderblatt
24.4.1974
Günter Guillaume wird wegen Spionage verhaftet
Von Prisca Straub

Als Podcast und in der Bayern 2 App verfügbar

Geschichte der Sklaverei - Wenn der Mensch zum Werkzeug wird
Autor: Johannes Munzinger / Regie: Christiane Klenz
Wann haben Menschen angefangen, Artgenossen wie Werkzeuge zu behandeln, sie zu entrechten, auszubeuten und ihnen ihr Menschsein abzusprechen? Anders gefragt: Seit wann gibt es die Sklaverei? Wahrscheinlich seit es die Menschheit gibt. Ganz sicher aber, seit es Gesetzestexte gibt. Von der Frühgeschichte bis in die Neuzeit, vom antiken China bis nach Amerika, von Hammurabi bis Heinrich Himmler: Wohin man sich auch wendet, Sklaverei findet sich überall. Und nicht nur das: Jahrtausende lang war sie eine rechtlich anerkannte Institution, unverrückbar im Alltag verankert, scheinbar unantastbar wie ein Naturgesetz. Es ist noch gar nicht so lange her, dass sie weltweit als Verbrechen geächtet und rundheraus verboten wurde. Und doch: Sklaven, oder "Menschen in sklavereiähnlichen Zuständen" gibt es noch immer. Vielleicht sogar mehr als je zuvor.

Geschichte der Menschenwürde - Niemand ist weniger wert als andere
Autorin: Renate Kiesewetter / Regie: Dorit Kreissl
Menschen haben heute anerkanntermaßen Menschenrechte. Aber vor allem hat jeder Mensch eine Menschenwürde. "Die Würde des Menschen ist unantastbar" garantiert der erste Artikel unseres Grundgesetzes. Und weiter: "Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt". Damit steht die Menschenwürde im Grundgesetz noch vor den Artikeln 2 und 3, in denen es um Menschenrechte und Grundrechte geht. Was ist die Menschenwürde? Wann taucht sie in der Geschichte erstmals auf, und wie wurden Begriff und Inhalt bis heute weiterentwickelt? Mit einem "Läufer" vergleicht der Göttinger Rechtsphilosoph und Historiker Professor Dietmar von der Pfordten die Menschenwürde; ein Läufer, "der zwar als Letzter gestartet ist, dann aber alle anderen Läufer überholt hat". Von der römischen dignitas, wie sie der Politiker und Philosoph Cicero bezeichnete, zum höchsten moralischen Gebot der Moderne avanciert, fand die Menschenwürde erst relativ spät Eingang in Gesetzes- und Verfassungstexte. Warum so spät? Und was macht sie so besonders? Und vor allem: Wann wird sie verletzt? Was bedeutet sie - angewendet - in Recht und Moral, etwa bei staatlicher Folter oder bei lebenslanger Haftstrafe?

Moderation: Thies Marsen
Redaktion: Thomas Morawetz

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