Bayern 2

     

radioFeature Die Kunst des Geräuschemachens (kopfhöreroptimiert)

Die Kunst des Geräuschemachens | Bild: BR

Sonntag, 23.04.2017
21:05 bis 22:00 Uhr

BAYERN 2

Donnerschacht und Frösche in Schnapsgläsern
Erkundet von Max Bauer, Andrea Kilian und Bernhard Jugel
Um den vollen Hörgenuss zu erleben, sollten Sie Kopfhörern tragen
Wiederholung vom Samstag, 13.05 Uhr
Als Podcast und in der Bayern 2 App verfügbar

Das Handwerk des Geräuschemachens wird ausschließlich durch Überlieferung gelehrt und weiter gegeben, bis heute. Kleine Geheimnisse der Klangerzeugung werden gehütet wie Zaubertricks.
Wer einmal einen Geräuschemacher bei seiner Arbeit im Studio oder live auf der Bühne gesehen und gehört hat, wird verzaubert als wäre es die Show eines Magiers. Das Handwerk lebt vom Spagat zwischen Konkretem (Material) und Abstraktem (Klang).
Im englischen Sprachgebrauch ist der Film-Geräuschemacher ein „foley artist“. Aber wurde diese Kunst tatsächlich erst 1929 von dem Amerikaner Jack Donovan Foley erfunden, dessen Nachname in der Folge eben zum englischen Synonym für "Geräuschemacher" wurde? Auch in Deutschland zeugt wenig später der berühmte Schlager "Mein Bruder macht im Tonfilm die Geräusche" von einer faszinierenden Handwerkskunst.
Der Geräuschemacher Max Bauer erkundet die Wurzeln seiner Zunft und gibt Einblicke in die Entstehung, Entwicklung und in die Geheimnisse eines Berufes, der normalerweise nur im Verborgenen ausgeführt wird.
Das Feature spannt historisch den Bogen von der Antike bis zum Barock, über die Kunst-Philosophie des 18. Jahrhunderts und erzählt von den ersten "Sound-effects-men", die hinter der Kinoleinwand ihre wunderbare Kunst entfalten und dem professionalisierten Handwerk der Tonfilmzeit in den 30er Jahren. Die heutige Praxis dieses Berufs steht bei Besuchen in Tonstudios und in Gesprächen mit Geräuschemachern und anderen Sound-Spezialisten im Mittelpunkt. Ausgangspunkt der Geräuscherkundungen ist ein Besuch des noch heute betriebenen Donnerschachts im Münchner Residenztheater.