Bayern 2

radioWissen am Nachmittag Wien, Walzer, Strudlhofstiege

Heimito von Doderer vor der Strudlhofstiege 1958 | Bild: picture-alliance/dpa

Dienstag, 17.01.2017
15:05 bis 16:00 Uhr

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BAYERN 2

Heimito von Doderer
"Mein Leben - eine Schachtel"

Alles Walzer
Die Strauß-Dynastie

Das Kalenderblatt
17.1.1813
Der Brite Humphry Davy entdeckt den Lichtbogen
Von Yvonne Maier

Als Podcast verfügbar

Heimito von Doderer - "Mein Leben - eine Schachtel"
Autorin: Gabriele Knetsch / Regie:
"Mein eigentliches Werk besteht, allen Ernstes, nicht aus Prosa oder Vers, sondern in der Erkenntnis meiner Dummheit," so selbstkritisch beschrieb ein Schriftsteller sein Werk, der zerrissen, umstritten und vollkommen widersprüchlich war. Verstrickt in den Nationalsozialismus distanzierte sich Heimito von Doderer am Ende des NS-Regimes davon und bezeichnete seine damaligen Ansichten als "barbarischen Irrtum". Heimito von Doderer, adeliger k-und k-Sprössling, der zwei Weltkriege als Soldat miterlebt hat, in Kriegsgefangenschaft und Lagern verbrachte, hat es erst spät zu schriftstellerischem Ruhm gebracht. 1951 - mit 56 Jahren - schaffte er mit dem Wiener Gesellschaftsroman "Die Strudelhofstiege" den Durchbruch. Das opulente Buch spielt auf der gleichnamigen Treppe in Wien und porträtiert die verschiedenen Gruppen seiner Gesellschaft. Doderers Romane, etwa "Die Merowinger" oder "Die Dämonen", sind monumental, sie verarbeiten Historie und Zeigeschichte, Psychologie und Doderers Autobiographie.

Alles Walzer - Die Strauß-Dynastie
Autor und Regie: Frank Halbach
Die Strauß-Dynastie: Ein Vater und seine drei Söhne lassen die Welt des 19. Jahrhunderts im Dreivierteltakt tanzen: "Alles Walzer!" Walzer, das heißt Massen frei tanzender Individuen, vereint im Rausch der endlosen Drehung. Die Droge Walzer wird produziert von "der Firma" Strauß: Johann Strauß Vater, Johann Strauß Sohn, Josef Strauß und Eduard Strauß. Sie sind die Erfinder einer marktorientierten modernen Unterhaltungsindustrie, die mit Zielgruppen und Werbung arbeitet. Es ist die Geschichte eines Sohnes, der gegen Willen des Vaters Berufsmusiker wird und mit seinen Melodien die Popularität des Seniors schnell überflügelt. Der mit "An der Schönen Blauen Donau" die inoffizielle Hymne Österreichs komponiert hat, zu der Stanley Kubrick in seinem Kultfilm "2001: Odyssee im Weltraum" schwerelose Bilder zauberte. Es ist des Geschichte von Aufstieg und Zerfall eines Familienunternehmens, das die Welt der Unterhaltungsmusik geprägt hat.

Redaktion: Petra Herrmann

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