Bayern 2

     

radioWissen am Nachmittag Carl Orff und die Carmina Burana

Carl Orff | Bild: picture-alliance/dpa

Dienstag, 28.06.2016
15:05 bis 16:00 Uhr

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BAYERN 2

Carl Orff
Musik aus Bewegung

Die Carmina Burana
Von Liebe, Spott und Wein

Das Kalenderblatt
28.6.1841
Das romantische Ballett "Giselle" wird uraufgeführt
Von Frank Halbach

Als Podcast verfügbar

Carl Orff - Musik aus Bewegung
Autorin: Christiane Neukirch / Regie :Irene Schuck
Carl Orff, gestorben 1982, teilt das Schicksal vieler schöpferischer Menschen, die es während ihres Lebens zu Ansehen gebracht haben: Die Erinnerung an sie verdichtet sich über die Jahre zu zwei, drei Stichworten, die an ihrem Namen haften bleiben. Bei Carl Orff sind es diese: Die „Carmina Burana“, seine szenische Kantate nach mittelalterlichen Texten, die zur Kulissenmusik vieler Großereignisse geworden ist und die „Orff-Instrumente“, das sogenannte „Schulwerk“. Schon mehrere Generationen von Kindern haben mit den hölzernen Klangkörpern ihre ersten musikalischen Schritte gewagt. Zwei wertvolle Dinge, zweifellos. Aber genügt das als Destillat aus 85 Jahren eines aktiven Musikerlebens? Orff begann im Alter von zwei Jahren, sich seinen Zugang zur Musik selbst zu erschließen. Seine sehr eigenwillige Erkundungsfreude bescherte ihm eine Entdeckungsreise in die Welt der Töne, die ihn auf einen unbeschrittenen Weg führte; einen Weg, der auch neue Pfade für die musikalische Nachwelt erschloss.

Die Carmina Burana - Von Liebe, Spott und Wein
Autor und Regie: Frank Halbach
"Carmina Burana - ein Titel, der mich mit magischer Gewalt anzog", schilderte Carl Orff, nachdem er einen Abdruck der 1803 entdeckten Handschrift in einem Antiquariatskatalog entdeckt hatte. Das "O Fortuna" seiner Komposition kennt heute jedes Kind, sei es aus der Werbung, oder aus zahlreichen Film- und Fernsehsoundtracks. Die zugrundeliegenden Texte, abgefasst auf Latein, Mittelhochdeutsch und Altfranzösisch stammen aus dem elften und zwölften Jahrhundert. "Carmina Burana" heißt nichts anderes als "Beurer Lieder", oder Lieder aus Benediktbeuern, denn ausgerechnet in der dortigen Klosterbibliothek wird die Anthologie im Zuge der Säkularisation gefunden: die wichtigste Sammlung der Vagantendichtung, die nicht nur Sinnengenuss, Trinken, Spiel und erotische Lust feiert, sondern in Parodien und Satiren auch heftige Kritik an der Kirche und ihren Institutionen übt. Wer die Sammlung zusammengetragen hat, wer die Handschrift in Auftrag gab, scheint bis heute ein Rätsel. Sicher jedoch ist: asketische Moralapostel waren es nicht.
Moderation: Kristina Thiele
Redaktion: Petra Herrmann

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