Bayern 2

     

radioWissen Wasserautobahnen und ihre Fracht

Containerschiff | Bild: picture-alliance/dpa

Freitag, 05.02.2016
09:05 bis 10:00 Uhr

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BAYERN 2

Containerschiffe unterwegs
Stau auf der Meeresautobahn?

Der Main-Donau-Kanal
Vision und Wirklichkeit

Studiogast:
Lars Mönch, Umweltbundesamt

Das Kalenderblatt
5.2.1865
Wilhelm Busch bietet "Max und Moritz" an
Von Carola Zinner

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Containerschiffe unterwegs - Stau auf der Meeresautobahn?
Autorin: Iska Schreglmann / Regie: Dorit Kreissl
Ob Ostereier, Autos oder Textilien: Rund 90 Prozent aller auf dem Globus gehandelten Stückgüter werden mit Containerschiffen transportiert. Die Bundesrepublik spielt dabei ganz weit vorne mit, denn deutsche Reedereien stellen weltweit die größte Flotte an Containerschiffen. Doch die Branche leidet noch immer unter den Folgen der Weltwirtschaftskrise. Besonders die Eigentümer und Mieter kleinerer Containerschiffe haben mit Auftragseinbußen zu kämpfen. Als rentabler erweisen sich die modernen Riesen unter den Containerschiffen, Giganten wie das Schiff "Marco Polo" mit über 350 Metern Länge. Um Treibstoffkosten zu sparen, fahren viele Schiffe inzwischen wesentlich langsamer als sie könnten. Die gigantischen Mengen an Schweröl, die Frachter bei ihren Fahrten über die Weltmeere verbrennen, sind Umweltschützern ohnedies schon seit langem ein Dorn im Auge. In den kommenden Jahren sollen die Emissionen in der Schifffahrt durch strengere Regulierungen begrenzt werden.

Der Main-Donau-Kanal - Vision und Wirklichkeit
Autorin und Regie: Susi Weichselbaumer
Als "das dümmste Bauwerk seit dem Turmbau zu Babel" bezeichnet Anfang der 1980er Jahre der damalige Verkehrsminister Volker Hauff das "Mammutprojekt" Main-Donau-Kanal und fordert einen "qualifizierten Baustopp". Viele Naturschützer stimmen dem Politiker zu, denn bislang zeigt sich der Main-Donau-Kanal als triste graue Betonrinne. Als zehn Jahre später der bayerische Ministerpräsident Max Streibl das letzte noch fehlende Teilstück des Main-Donau-Kanals bei Beilngries eröffnet, sieht die Sache anders aus. Zumindest in den unteren Streckenabschnitten im Altmühltal mäandriert der Kanal unauffällig durch grüne Wiesen. Radfahrer und Wanderer nutzen die idyllischen Wege entlang des Wassers. Ab und an kommt ein Ausflugsschiff oder ein Schubverband vorbei. 7 Millionen Tonnen Güter werden jährlich auf dem Main-Donau-Kanal transportiert, allein in Nürnberg legen jedes Jahr über 500 Kreuzfahrtschiffe aus ganz Europa an. Eine historische Vision ist Wirklichkeit geworden. Was schon die Römer angedacht und Karl der Große ebenso wie Ludwig I. versucht hatten, ist seit 1992 fertig: Die rund 3.500 Kilometer lange durchgehende Wasserstraße von der Nordsee zum Schwarzen Meer, der Rhein-Main-Donau-Kanal. Heute eine der bedeutendsten Transitstrecken Europas - doch nach wie vor nicht unumstritten.


Redaktion: Nicole Ruchlak

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