Bayern 2

radioWissen am Nachmittag Gospelgesang und Punsch

Gospel-Chor | Bild: picture-alliance/dpa

Dienstag, 12.01.2016
15:05 bis 16:00 Uhr

  • Als Podcast verfügbar

BAYERN 2

Gospelmusik
Pray To The Lord

Der Punsch
Glühender Quell der Inspiration

Das Kalenderblatt
12.1.1999
Ortwin Runde eröffnet Hamburger Wasserstofftankstelle
Von Hellmuth Nordwig

Als Podcast verfügbar

Gospelmusik - Pray To The Lord
Autor und Regie: Markus Mayer
Zu Weihnachten kann man sie auch hierzulande erleben - opulente Gospelshows mit begeisternden Chören und voluminösen Solo-Stimmen. Entstanden ist die Gospelmusik tatsächlich in der Weihnachtszeit. Langezeit war es den schwarzen Sklaven in den USA nicht erlaubt, das größte Fest der Christenheit zu begehen. Sie wurden wie wilde Tiere behandelt, christliche Tugenden wurden ihnen verweigert. Gospelsongs und Negro Spirituals dienten nicht nur der Missionierung, sie führten auch zur ersten, bedeutenden Musik-Kultur des schwarzen Amerika. Eine vielfältige Musikschule entstand, aus der später Jazz, Blues, Soul und HipHop hervorgingen. Der Autor zeichnet die Entwicklung dieser unterschätzten Musikrichtung nach und stellt Künstler des Genres wie Mahalia Jackson und Stevie Wonder vor.

Der Punsch - Glühender Quell der Inspiration
Autorin: Justina Schreiber / Regie: Irene Schuck
Der Punsch, der Vorläufer unseres Glühweins, war in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts ein exklusives Modegetränk der oberen Klassen. Zitronensaft, Zucker, Wasser und Gewürze oder Tee und Arrak beziehungsweise Rum: fünf Zutaten ergaben den Original-Punch (= pantsch), dessen Rezeptur britische Seefahrer im 17. Jahrhundert aus Indien mitgebracht hatten: "pantsch" ist Hindi und bedeutet fünf. Nicht nur, dass er - kaum eingeführt - unendlich viele Variationen erfuhr: mit Fruchtsaft, Cognac, Champagner, Likör oder Bier bereitet, mit oder ohne Eier oder kalt als Bowle genossen. Lange sah man in der Mixtur auch ein "sehr wohltätiges" und inspirierendes Getränk. Friedrich Schiller widmete ihm ein lobendes Gedicht. Und E.T.A. Hoffmann setzte dem Licht der Aufklärung die bläulich-flackernde Flamme des brennenden Punsches entgegen, während bürgerliche Punschgesellschaften nicht nur in Karikaturen alle Hemmungen ablegten und sich, wie es der Aphoristiker Georg Christoph Lichtenberg formulierte, "zu einem beträchtlichen Grad von Geistlosigkeit herabtranken". Die Wirkkraft des Punsches reichte bis ins 20 Jahrhundert hinein. So verdankten sich ihm (angeblich) das 1896 gegründete Satiremagazin "Simplicissimus" oder auch die Geschichte des Films "Die Feuerzangenbowle" aus dem Jahr 1944. Das radioWissen-Stück spürt nicht nur Verweise und Darstellungsformen des Getränkes in Literatur, Zeichnungen und Filmen auf, sondern analysiert die dem Punsch unterstellte kreative Wirkmacht im Wandel der Zeit. Vor allem in der romantischen Dichtung entfaltet der Punsch seine magischen Kräfte, die die Grenzen zwischen Realität und Fiktion aufheben. Im Rausch findet der verschwimmende Blick des Trinkers märchenhafte Figuren und Sujets.

Moderation: Kristina Thiele
Redaktion: Petra Herrmann

Unter dieser Adresse finden Sie die Manuskripte von radioWissen:
http://br.de/s/5AgZ83

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