Bayern 2

radioWissen am Nachmittag Vordenker der Wissenschaft

Alfred Russell Wallace | Bild: picture-alliance/dpa

Donnerstag, 13.04.2017
15:05 bis 16:00 Uhr

  • Als Podcast verfügbar

BAYERN 2

Alfred Russel Wallace
Pionier in Darwins Schatten

James Hutton
Der "Vater der Geologie"

Das Kalenderblatt
13.4.1784
Schillers "Kabale und Liebe" uraufgeführt
Von Susi Weichselbaumer

Als Podcast und in der Bayern 2 App verfügbar

Alfred Russel Wallace - Pionier in Darwins Schatten
Autorin: Christiane Neukirch / Regie: Sabine Kienhöfer
Seinen ersten Schiffbruch erlitt Alfred Russel Wallace im Jahr 1852. Der junge Hobbyforscher kehrte von einer Reise nach Brasilien zurück, auf der er Belege dafür gesammelt hatte, dass Spezies sich über Generationen verändern, um sich ihrer Umwelt anzupassen - eine Theorie, von der er gelesen hatte und die er weiter verfolgen wollte, ungeachtet der Skepsis seiner Zeitgenossen. Das Schiff ging in Flammen auf, und mit ihm alles, was Wallace bisher zu dem Thema gesammelt hatte. Doch er gab nicht auf. Er las und forschte weiter und nahm Briefkontakt mit Charles Darwin auf, in dem er einen Gleichgesinnten erkannte. 1858 kam Wallace während eines Fieberanfalls der zündende Gedanke, was der Grund für die Entwicklung der Arten sein konnte. Sofort teilte er seine Erkenntnis Darwin mit. Ein Jahr darauf erschien das wegweisende Buch der Evolutionstheorie - unter dem Namen von Charles Darwin. Was der Anteil von Wallace an der Evolutionslehre war, weshalb sein Name im Schatten von Darwin verblasste, und welche Spuren der immer neugierige und provokante Tausendsassa sonst noch in der Wissenschaft hinterlassen hat - davon handelt die Sendung.

James Hutton - Der "Vater der Geologie"
Autorin: Iska Schreglmann / Regie: Susi Weichselbaumer
Erstklassigkeit in wissenschaftlicher Hinsicht kann man auch dadurch unter Beweis stellen, dass man seiner Zeit eigentlich weit voraus ist: Für den Geologen James Hutton trifft das auf jeden Fall zu. Ohne die Erkenntnisse des mutigen Schotten wäre es vermutlich kaum möglich gewesen, schon im 18. Jahrhundert die Grundlagen für die moderne Geologie zu schaffen. Dass die Erde mehrere Milliarden Jahre alt ist und - angetrieben von innerer Hitze - niemals still steht; dass sich Sedimente ablagern und Gesteinsschichten verschieben, aus denen man wie in einem Buch die erdgeschichtliche Entwicklung ablesen kann: Heute gilt das als selbstverständlich, aber zu Huttons Zeit waren diese Thesen eigentlich revolutionär. Der studierte Mediziner, der in Edinburgh lebte, war ein aufmerksamer Beobachter der Natur und hatte gemeinsam mit Freunden auf Ausflügen die Ablagerungen von schottischem Kalkstein, Schiefer und Sandstein studiert. Er war davon überzeugt, dass die Erde weitaus älter sei als die 6.000 Jahre, die ihr die kirchliche Lehrmeinung damals zugestand. In seinem Hauptwerk, der "Theory of Earth" begründete Hutton die Theorie des Aktualismus: Hiernach lassen sich aus allen geologischen Prozessen, die heute zu beobachten sind, Rückschlüsse auf Abläufe in der Vergangenheit ziehen.

Redaktion: Gerda Kuhn
Moderation: Leslie Rowe

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