Bayern 2

     

radioWissen Rente im Wandel der Zeit

historisch Plakat "Denn eins ist sicher" | Bild: picture-alliance/dpa

Donnerstag, 23.02.2017
09:05 bis 10:00 Uhr

  • Als Podcast verfügbar

BAYERN 2

Die demographische Katastrophe
Mythos und Wirklichkeit einer Prognose

Die deutsche Rente
Eine umstrittene Geschichte

Das Kalenderblatt
23.2.1549
Das Wunder am Seerhein
Von Johannes Roßteuscher

Als Podcast und in der Bayern 2 App verfügbar

Die demographische Katastrophe - Mythos und Wirklichkeit einer Prognose
Autor: Nikolaus Nützel / Regie: Sabine Kienhöfer
Deutschland "überaltert" - von diesem Schreckgespenst ist immer wieder die Rede. Und tatsächlich bestätigen auch neue Berechnungen: Die Lebenserwartung der Deutschen steigt immer weiter. Auch die Zahl der neugeborenen Kinder reicht weiterhin bei weitem nicht aus, um die Bevölkerungszahl dauerhaft stabil zu halten. Doch diese Entwicklungen müssen keineswegs so katastrophale Folgen haben, wie oftmals behauptet wird. Wissenschaftliche Untersuchungen belegen, dass heute viele Menschen länger gesund und arbeitsfähig bleiben als früher. Und Vergleiche mit Ländern wie Schweden zeigen, dass die Ausgaben etwa für Pflege wesentlich höher liegen können als es in Deutschland heute der Fall ist, ohne dass deswegen die Volkswirtschaft zusammenbrechen muss. Die Veränderungen in der Bevölkerungsstruktur sind also zwar eine Herausforderung - aber nicht ein "Demographie-Tsunami", von dem immer wieder zu lesen ist.

Die deutsche Rente - Eine umstrittene Geschichte
Autor: Lukas Grasberger / Regie: Christiane Klenz
Die Rente ist seit Jahren ein Streitthema. Das war schon zur Einführung der staatlich organisierten Alterssicherung durch Otto von Bismarck Ende des 19. Jahrhunderts so. Die Liberalen hielten die Bismarckschen Sozialgesetze für zu arbeiterfreundlich. Die Sozialdemokraten wiederum bekämpften die neue Altersversicherung anfangs noch mit revolutionärem Furor - und Parolen wie: "Euer Zuckerbrot verachten wir, eure Peitsche zerbrechen wir." Die Höhe der Rente im Kaiserreich war kaum existenzsichernd, viele Arbeiter blieben außen vor. Erst Schritt für Schritt wurde sie zu einem System ausgebaut, das den einmal erreichten Lebensstandard der Beschäftigen auch im Alter sichern sollte. Ein Meilenstein dafür in der jungen Bundesrepublik war die Rentenreform 1957. Damals wurde die bisher geltende Kapitaldeckung aufgegeben zu Gunsten eines Umlageverfahrens. Kinder und Enkel sollten fortan stetig den "Rententopf" für ihre Vorfahren befüllen - die Leistungen an die Alten konnten so in Einklang mit Löhnen und Lebenshaltungskosten steigen. Ein System, das seitdem nicht nur ständigen Anpassungen unterworfen war, sondern in jüngerer Zeit immer häufiger grundsätzlich in Frage gestellt wird. Zusätzliche Säulen wie die private Vorsorge oder Betriebsrenten sollten die angeblich marode Konstruktion stützen. Doch Experten warnen davor, bei der Alterssicherung zu sehr auf den Kapitalmarkt zu setzen. Die gesetzliche Rente sei besser als ihr Ruf: Seit Bismarck habe sie nicht nur zwei Weltkriege, sondern auch diverse Finanz- und Wirtschaftskrisen überstanden.

Moderation: Thies Marsen
Redaktion: Nicole Ruchlak

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