Bayern 2

     

radioWissen am Nachmittag François Villon und Christine de Pizan

Francois Villon | Bild: picture-alliance/dpa

Dienstag, 07.02.2017
15:05 bis 16:00 Uhr

  • Als Podcast verfügbar

BAYERN 2

François Villon
Ich bin so wild nach deinem Erdbeermund

Christine de Pizan
Visionäre Feministin des Mittelalters

Das Kalenderblatt
7.2.1871
Patentierung zahnärztlicher Tretbohrmaschine
Von Yvonne Maier

Als Podcast verfügbar

François Villon - Ich bin so wild nach deinem Erdbeermund
Autorin und Regie: Petra Herrmann
François Villon gilt als einer der bekanntesten Dichter des Mittelalters. Über sein Leben weiß man mit Sicherheit: er kam aus ärmlichen Verhältnissen. Kaplan Guillaume de Villon, sein vermögender Ziehvater, ermöglichte ihm eine akademische Ausbildung, lieh ihm seinen Namen und musste ihn mehrfach aus dem Gefängnis holen. François entwickelte sich nämlich nicht wie gewünscht zum frommen Sohn der Kirche, sondern zum Abenteurer und Raufbold, der nur knapp dem Galgen entging und in der Verbannung aus Paris starb. Seine deftigen Balladen und Lieder aber, in denen er auch das Huren- und Gaunermilieu beschrieb, sind bis heute lebendig geblieben. Einem deutschen Publikum wurde er vor allem durch die Interpretation von Klaus Kinski bekannt.

Christine de Pizan - Visionäre Feministin des Mittelalters
Autor: Michael Conradt / Regie: Christiane Klenz
Feministische Philosophie im Mittelalter - das klingt absurd. Ist es aber nicht. Die französische Denkerin Christine de Pizan entwickelte schon Ende des 14. Jahrhunderts die Vision einer Gesellschaft, in der die Frauen gleichberechtigt sind und nicht unterdrückt werden, wie damals und auch noch lange Zeit danach üblich. So wurde Christine de Pizan zur Begründerin des philosophischen Feminismus und zugleich zur ersten Berufsschriftstellerin Frankreichs. Sie wusste, wovon sie sprach. Als allein erziehende Mutter musste sie den Lebensunterhalt für ihre drei Kinder, ihre Mutter und eine Nichte bestreiten. Dass ihr dies gelang, gegen alle Widerstände, und zwar mit Werken, die dem damaligen Zeitgeist krass zuwider liefen, machte sie Jahrhunderte später zu einer Ikone der modernen Frauenbewegung. Ihr Hauptwerk, "Die Stadt der Frauen", gehört heute zur feministischen Standard-Literatur.
Moderation: Christian Schuler
Redaktion: Petra Herrmann

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