Bayern 2

Bayerisches Feuilleton Mare Bavaricum

Fregatte "Bayern" (2005) | Bild: picture-alliance/dpa / Ingo Wagner

Sonntag, 24.07.2016
20:05 bis 21:00 Uhr

  • Als Podcast verfügbar

BAYERN 2

Mare Bavaricum
Die Bayern und das Meer
Von Michael Zametzer
Als Podcast verfügbar
Wiederholung vom Samstag, 8.05 Uhr

In dieser Geschichte geht es um Sehnsucht. Um die Sehnsucht nach etwas sehr Fernem. Nach dem Meer. Dem Ozean. Der See. Was läge dem Bayern ferner? In Ermangelung einer Küste muss er sich mit den großen Voralpenseen behelfen.

Aber ehrlich: Der Chiemsee, dieses sogenannte "Bayerische Meer"? Lindau, enger Zugang zur Dreiländer-Badewanne Bodensee? Schon schön, aber eben kein Meer, kein Tidenhub, und: kein Salzwasser. Auch das Steinerne Meer in den Berchtesgadener Alpen bleibt eine Notlösung.

Und doch - oder vielleicht deswegen - gibt es sie: Diese ozeanischen Gefühle, tief verankert in der bayerischen Seele. Diese unstillbare Sehnsucht. Und wen sie packt, den treibt sie weit fort. Das Mittelmeer liegt da fast noch zu nah. Obwohl die Bayern auch dort einmal die vage Gelegenheit gehabt hätten, eine kleine Seefahrer-Nation zu werden: Als Otto König von Griechenland war.

Und natürlich gab es auch im Königreich Bayern Flottenvereine, deren Mitglieder sich begeistert für des Kaisers Lieblingsspielzeug, die Deutsche Hochseeflotte, ins Zeug legten. 32 Marinekameradschaften von München über Forchheim bis Coburg gibt es heute noch im Freistaat. Warum? Wieso singen gestandene Oberpfälzer im Shanty-Chor? Was bewegt so viele Bewohner des Voralpenlandes dazu, auf hoher See Segel zu setzen - und am Ende vielleicht sogar die finale Heimkehr in Gestalt einer Seebestattung anzustreben? Woher rührt die Begeisterung für alles Maritime?

Das "Bayerische Feuilleton" schnürt den Seesack und läuft aus zu einer Entdeckungsreise durch die wogenden Weiten der bayerischen Seefahrer-Seele. Unter anderem an Bord der Fregatte "Bayern", die am Horn von Afrika die Seewege bewacht …

Hörkino zum Frühstück statt Frühstücksfernsehen

Das Bayerische Feuilleton erzählt keine Geschichten, die schon 100 Mal erzählt wurden. Alle Spielarten von Geschichte hinter den Geschichten sind möglich. Wir nutzen die Chance für Spott, Scherz, Satire und Ironie. Uns interessieren Themen, in denen sich reale Ortschaften mit Literatur und Kunst verbinden. Wir schätzen Originale in der schönen neuen Medienwelt der "Unauffälligen". Wir bieten radiophone Geschichten mit Gedankenstoff und Spielraum für Gefühle. Als journalistisches Genre hat das Bayerische Feuilleton eine anspruchsvolle Tradition.