Nachtstudio Sozusagen Dylan

Zimmerman. Eine Abschweifung
Die Diskussion über Bob Dylan, Dylanologie und Dylanianer
Ulrich Bassenge im Gespräch mit Birgit Kempker und Peter T. Lenhart

Wann immer die Rede auf Bob Dylan kommt, entsteht Zwietracht. Bereits zwei Exegeten können sich nicht einigen: Welche Phase? Welcher Song? Welche Wahrheit? Dylanologe, Dylanist oder Dylanianer? Es ist, als ob die öffentliche Persona Bob Dylan ein Spalt-Gen enthielte: Gewaltig sind die Projektionen, gewaltig auch die Enttäuschungen, die die Inszenierung Dylan hervorruft.

Die Studiorunde nutzt Dylans Werk und damit einhergehend das Ereignis Dylan als Trampolin, um sich - jenseits von wohlfeilem Expertentum - den von dem Dichter und Musiker ausgelösten Wellen zu widmen. Wie erleben die Teilnehmer der Runde Begriffe wie Sprachfluss / Flow, Text als Stimme, Politik als Sound, Mythologie-Klitterung, Maskenwechsel? Dylan als Startpunkt, um hinaus ins Weite zu schweifen.
Es könnten Namen fallen oder auch nicht. Namen wie Woody Guthrie, T.S. Eliot, Ezra Pound, Dylan Thomas oder Harry Smith. Namen wie Sappho, Jimmy Rodgers oder Hank Williams. Namen wie Mr. Jones, Absolutely Sweet Marie oder Jack of Hearts. Hat Robert Zimmerman an seinem Geburtstag seine Bob-Dylan-Maske an oder nicht? Und hat er überhaupt Geburtstag? Lässt er sich vertreten?