Bayern 2

radioWissen am Nachmittag Makabrer Freizeitspaß im alten Rom

Gladiatoren | Bild: colourbox.com

Montag, 25.04.2016
15:05 bis 16:00 Uhr

  • Als Podcast verfügbar

BAYERN 2

Brot und Spiele
Gladiatoren und andere Vergnügungen im alten Rom

Spartacus
Sklave - Gladiator - Legende

Das Kalenderblatt
25.4.2006
Jungfernfahrt der "Freedom of the Seas"
Von Anja Mösing

Als Podcast verfügbar

Brot und Spiele - Gladiatoren und andere Vergnügungen im alten Rom
Autorin: Imogen Ria Herrad / Regie: Frank Halbach
Wagenrennen und Gladiatorenkämpfe schlugen im alten Rom die Massen in ihren Bann. "Brot und Spiele" ist uns heute sprichwörtlich für eine unpolitische Öffentlichkeit. Aber die römischen Spiele waren weit mehr als populistische Unterhaltung. Von reichen Männern wurde erwartet, dass sie freigiebig das Volk am Reichtum teilhaben ließen - Spiele als Umverteilung. In einer Zeit ohne Fernsehansprachen traten Machthaber (Consuln der Republik ebenso wie die Kaiser des Imperiums) in der Öffentlichkeit von Circus oder Amphitheater in einen Dialog mit dem Volk. Beklatschte die Plebs ihren Herrscher, oder saß sie ominös schweigend da, murrte sie gar? Spiele als politische Kommunikation. In der Arena ließen sich wirkungsvoll römische Tugenden inszenieren: Todesmut der Gladiatoren, oder die segensbringende Wirkung der Zivilisation, wenn römische Kämpfer wilde Tiere bezwangen oder erfolgreiche Eroberungsschlachten nachstellten - Spiele als Propaganda. Spiele in Rom waren immer auch Politik.

Spartacus - Sklave - Gladiator - Legende
Autor: Christian Feldmann / Regie: Sabine Kienhöfer
Die Sklaven waren in der Antike rechtloses Eigentum ihrer Herren, "Menschen zweiter Klasse", "sprechende Werkzeuge", wie sie römische Historiker nannten. Kein Mensch stellte das Sklavensystem in Frage: Aristoteles behauptete, es gebe "Sklaven von Natur aus", und Cicero fand es ganz in Ordnung, dass die "Minderwertigen" durch ihre Arbeit im Haus und auf den Feldern den "sittlich und geistig Höherstehenden" ihre Existenz in Muße und Luxus ermöglichten. Die ersten Sklavenaufstände im zweiten Jahrhundert vor Christus stellten das System lediglich auf den Kopf, indem die Aufständischen ihre einstigen Herren versklavten. Der thrakische Gladiator Spartacus war der erste, der nicht nur Freiheit von der Knechtschaft suchte, sondern auch die Vision einer anderen Beziehung zwischen den Menschen hatte. Und er war ein genialer Stratege, der den römischen Legionen fast drei Jahre lang empfindliche Niederlagen beibrachte und Roms Heerführer das Fürchten lehrte.

Moderation: Michael Zametzer
Redaktion: Thomas Morawetz

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