Zündfunk Generator Masha Qrella: Zwischen den Welten

Zwischen den Welten
Masha Qrella, Künstlerin in Berlin
Von Judith Schnaubelt
Internet: www.bayern2.de/zuendfunk
Als Podcast verfügbar

Masha Qrella wohnt nicht mehr in Prenzlauer Berg. Sie wohnt jetzt im Wedding. Einst klassischer Arbeiterbezirk in Berlin-West, leben hier jetzt auch viele Migranten aus aller Welt. "Der Wedding" sagt Masha, wie alle, die in Berlin geboren sind. Und: "Ich finde die Atmosphäre cool und interessant, aber es ist nicht so, dass ich da wirklich ankomme. Das liegt vielleicht an meinem Leben, weil ich so gehetzt versuche, Sachen zu organisieren." In Berlin viel unterwegs sein zu müssen, heißt, sehr große Distanzen überwinden zu müssen.
Masha ist alleinerziehende Mutter von zwei Mädchen, vier und acht Jahre alt. Und sie ist Musikerin, seit Mitte der 90er. Spielt Bass, Gitarre, Keyboards. Singt, komponiert, schreibt Songs. Sie hat drei Bands mitbegründet - Contriva, Mina und NMFarner - und arbeitet musikalisch bei Theaterprojekten wie dem 'Gob Squad' mit. Ihr Studio hat sie in Pankow eingerichtet, im Keller der 'Villa Qrella', im Haus ihrer Eltern. Gerade hat Masha Qrella ihr fünftes Soloalbum veröffentlicht: "Keys". Es gibt Songs, die nicht verheimlichen, echte Love-Songs zu sein, aus Mashas Herzkammer. Die große Stadt pulst mit, das Klöppeln und Hämmern ihrer Baustellen. Der Bass spielt die Melodie. Und die Stimme schwebt. Glockenhell, dem Himmel näher als den Straßen, durch die Masha hetzt. Es gibt auch Songs, die sind eher wie Tracks. Let's Dance mit Depeche Mode und Masha. Aber nicht in Prenzlauer Berg, da tanzt nämlich niemand mehr. Hier wohnt die Gentrifizierung. "Die Leute sind hier so am Limit, ich bin froh, das ich da nicht mehr bin", sagt Masha Qrella im Generator -Interview, "man kann auch mal rumrennen und nicht genau wissen, wohin man gehört."