Bayern 2

     

Zeit für Bayern Akustische Reisen durch Bayerns Regionen

Hans Bachmaier in Tracht | Bild: BR/Kempe, Thomas

Donnerstag, 30.05.2013
12:05 bis 13:00 Uhr

  • Als Podcast verfügbar

BAYERN 2

Getrennte Ausstrahlung in zwei Regionen
Altbayern/Schwaben
Heimat 2.0
Die neue Sehnsucht nach Herkunft
Von Thomas Kempe
Franken
"Ein Spital für unvermöglich und schadhafte Leut"
Die Stiftung des Fürstbischofs Julius Echter in Würzburg
Von Ansgar Nöth

Altbayern/Schwaben
Tracht 2.0 – Wie Bayern heute ihr Heimatgefühl auf der Haut tragen
„Ze-Fix“, „Himmel Arsch und Zwirn“, „Der ganze Bua a Depp!“: Diese Ausrufe sind nicht unbedingt als verbale Entgleisungen zu verstehen. Sie finden sich als Logos, Markenname oder Aufdrucke auf Klamotten junger bayerischer Modemacher. „Ze-Fix“ bietet Strickmützen für den Alpen verfallenen „Bergfexe“. „Himmel Arsch und Zwirn“ hat qualitativ hochwertige Hirschlederne-Lederhosen mit außergewöhnlichen Stickereien im Angebot. Und „der ganze Bua a Depp!“ ziert als Aufdruck T-Shirts der Bad Tölzer Firma Liebling. Heimatverbunden scheinen alle dies Modefirmen zu sein. Auf den schnellen Euro wird hier weniger geschielt – Qualität und Preise spreche dagegen – als auf Nischen in denen man junges, bayerisches und irgendwie auch traditionsbewusstes Leben auf der Haut tragen kann. Ohne dafür in den Trachtenverein einzutreten. Heimatbewusstsein ist derzeit ja fast eine Art Trend und somit schon fast zu (wieder) Schimpfwort geworden. Aber die neue Art der „Tracht“ hat treue Fans.
Was bewegt die Modemacher, sich ein „bayerisches Image“ zu geben?
Wer kauft die Mode? Kapuzenjancker aus schwerer Wolle? T-Shirts bedruckt mit Zitaten des Räuber Kneißl? Und was sagen die Traditionalisten dazu?
Zeige mir was Du trägst und ich sage Dir, wie du es mit der Heimat hältst.

Franken
In den vergangenen zwanzig Jahren wurde das Würzburger Juliusspital von Grund auf saniert: Ein Krankenhaus mit modernstem Standard, ein zeitgemäßes Wohnstift für Senioren, eine auch überörtlich beachtete Palliativakademie und Palliativstation, so präsentiert sich das Haus heute. Das alles wird weitgehend finanziert durch ein Weingut von deutschlandweitem Rang. Die Verantwortlichen erfüllen damit den Inhalt der Stifterurkunde und führen ihn auch in der modernen Zeit fort. Aktuell wird ein Hospiz für über 4 Millionen Euro gebaut – immer das Motto Echters im Blick, "den Mangel zu suchen" und zu lindern.
1579 hatte Fürstbischof Julius Echter die Urkunde aufgesetzt, sich als Mann der Kirche mit sozialem Gewissen gezeigt. Ein Hospital für Arme, Kranke und Waisen wollte er ins Leben rufen, "für unvermöglich und schadhafte Leut", getragen von einer Stiftung. Sie sieht sich auch nach der Trennung von Staat und Kirche in der Verantwortung. Der Oberpflegamtsdirektor wird vom Freistaat Bayern eingesetzt, sein Vertreter ist immer ein vom Würzburger Bischof eingesetzter Pfarrer.
Doch wer war eigentlich dieser Fürstbischof Julius Echter, der für seine Zeit Revolutionäres schuf, der neben der Stiftung die Würzburger Universität gründete, die ebenfalls bis heute seinen Namen trägt? Die Spurensuche in den Archiven des Juliusspitals fördert immer neue Erkenntnisse zu Tage:
Die Ideen dieses Fürstbischofs vor über 400 Jahren hält bis heute viele tausend Menschen in Brot und Arbeit und versorgt Senioren, Kranke und Sterbende. Julius Echters Gründung fasziniert bis heute, und durch Zustiftungen von privater Seite kann das Juliusspital in all seinen Facetten noch immer strahlen.

Akustische Reisen durch Bayerns Regionen

Zeit für Bayern zeigt das Land im Herzen Europas in seiner ganzen Vielfalt. Eine unterhaltsame Heimatkunde für alle, ob alteingesessen oder neuzugezogen, ob aus Kempten oder Köln, Nürnberg oder Neapel, Berlin, Bagdad oder Berchtesgaden. Denn Heimat ist da, wo man sich kennt und auskennt. Zeit für Bayern bietet die Gelegenheit, die Landstriche und die Menschen Altbayerns, Frankens und Schwabens näher kennen zu lernen und neu zu erfahren - bayerisches Leben und bayerisches Lebensgefühl abseits aller Klischees.

"Zeit für Bayern" ... sollte jeder haben!