Bayern 2

     

radioWissen am Nachmittag Leichenschau und Zahnprothesen

Symbolbild: Zahnschmerzen | Bild: colourbox.com

Montag, 19.01.2015
15:05 bis 16:00 Uhr

  • Als Podcast verfügbar

BAYERN 2

Andreas Vesalius und die Anatomie
Nur über eine Leiche!
Autorin: Astrid Mayerle / Regie: Christiane Klenz

Dicke Backe
Die Geschichte des Zahnschmerzes
Autor: Thomas Morawetz / Regie: Sabine Kienhöfer

Das Kalenderblatt
19.1.1925
Der Cellist Gregor Piatigorsky hat Erfolg
Von Xaver Frühbeis

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Hat es "die gute alte Zeit" je gegeben? - Nicht, wenn man das Pech hatte, krank zu werden. Ein Ausflug in die Geschichte der Medizin wird schnell zum Abstecher in die Gruselkammer der menschlichen Kultur. Allerdings kennt die Medizingeschichte auch "Helden", wie den flämischen Anatomen Andreas Vesalius, den Leibarzt Kaiser Karls V. Vor 500 Jahren, am 31.12.1514, wurde er geboren. Mit seinem Buch "De humani corporis fabrica" - zu deutsch "Über den Bau des menschlichen Körpers" wurde Vesalius europaweit bekannt. Vorausgegangen waren dem Buch zahlreiche Sektionen - Leichenschauen -, die Vesalius zum Teil öffentlich abhielt. Mit ihm lösten sich die Schulmediziner zunehmend von antiken Dogmen über den menschlichen Körper und begannen selbst, genauer hinzusehen. - Von der Schulmedizin hatte der normale Mensch, der von Zahnweh geplagt war, noch wenig zu erhoffen. Schon in der Antike wusste der römische Arzt Celsus: "Der Zahnschmerz ist - abgesehen vom Tod - der größte und grausamste aller Schmerzen". Zahnschmerzen verschonten weder Reich noch Arm, wenn auch oft aus unterschiedlichen Gründen. Wo hilflos Leidende und meist selbstgestrickte Behandler nicht nur auf skurrilen Aberglauben vertrauten, wurde nach und nach Neuland erkundet. Doch erst in der frühen Neuzeit wuchs mit Männern wie Vesalius langsam das Wissen über Anatomie und Medizin. Doch die großen Durchbrüche gelangen in der Zahnheilkunde erst im 19. Jahrhundert - mit Lachgas, dem ersten brauchbaren Betäubungsmittel. Erst jetzt konnten die Behandler ihre gewachsenen anatomischen Kenntnisse auch an lebenden Menschen umsetzen.

Redaktion: Thomas Morawetz
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