Bayern 2

radioWissen am Nachmittag Geflügelte Worte und Sprichwörter

Geflügelte Worte und Sprichwörter | Bild: colourbox.com

Dienstag, 21.10.2014
15:05 bis 16:00 Uhr

  • Als Podcast verfügbar

BAYERN 2

Sprichwörter international
Gleich und gleich gesellt sich gern
Autor: Markus Mähner / Regie: Susi Weichselbaumer

Shakespeare spricht
"Gut gebrüllt, Löwe!"
Autorin und Regie: Susi Weichselbaumer

Das Kalenderblatt
21.10.1638
Kugelblitz zerstört Kirche in Devon
Von Herbert Becker
Als Podcast verfügbar

"Der kann mir mal den Buckel runterutschen" - "Man sollte nicht anderer Leute schmutzige Wäsche waschen" - "Dem kannst Du nicht das Wasser reichen". Jeder benutzt sie, doch kaum jemand weiß woher sie eigentlich stammen und was sie ursprünglich bedeutet haben: Sprichwörter. Sind sie einerseits feste Bestandteile der Kultur, so sind sie doch oft sehr wundersam: Sollten sie eigentlich allgemeingültige Weisheiten ausdrücken, so können sie sich doch gern mal auch widersprechen - wie im Fall von "Gleich und gleich gesellt sich gern" und "Gegensätze ziehen sich an". Auch führen Sprichwörter in verschiedenen Sprachen oft ihr Eigenleben. So soll man im Deutschen "den Tag nicht vor dem Abend loben", im Französischen aber nicht "Sieg rufen, bevor die Schlacht geschlagen ist" - ein Zeichen für den kriegerischen Charakter des Französischen Volkes? Wohl kaum. Und doch beschäftigen sich Wissenschaftler verstärkt mit dem Zusammenhang von Sprichwörtern und Kultur.
Es gibt jede Menge schlaue Bücher wie "Shakespeare für Manager" oder "Shakespeare für Angeber", unzählige schmale Geschenkbände, die da heißen: "Mit Shakespeare durch die Midlife-Crisis", "Shakespeare für Verliebte" oder schön bebilderte Abreißkalender: "Mit Shakespeare durch das Gartenjahr"… Die Regale der Buchläden sind voll, denn nicht nur in seiner Heimat Großbritannien zählt der Barde zu den wichtigsten Ratgebern in allen Lebenslagen, auch bei uns in Deutschland haben seine Sätze Gewicht, und das schon seit den ersten Übersetzungen vor über 250 Jahren. Kein Autor hat unseren Sprachschatz so bereichert wie William Shakespeare. Kein Wunder, er war ein Virtuose auf diesem Gebiet. 34.000 verschiedene Wörter zählt man in seinen Werken - der geschätzte aktive Wortschatz eines gebildeten Engländers heutzutage ist nur etwa halb so groß. Viele dieser Worte und Sätze finden sich auch bei uns im Deutschen wieder, keinem haben wir seine Ideen so "geklaut" wie Shakespeare, sie quasi zu unserem Volksgut gemacht.

Redaktion: Petra Herrmann
Unter dieser Adresse finden Sie die Manuskripte von radioWissen:
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