Bayern 2

     

radioWissen Glaube und Musikkultur

Orlando di Lasso | Bild: picture-alliance/dpa

Dienstag, 10.10.2017
09:05 bis 10:00 Uhr

  • Als Podcast verfügbar

BAYERN 2

Orlando di Lasso
Musikerfürst am Münchner Hof

Das Kirchenlied
Klang und Botschaft

Das Kalenderblatt
10.10.1957
"Der Streik" von Ayn Rand erscheint
Von Christiane Neukirch

Als Podcast und in der Bayern 2 App verfügbar

Orlando di Lasso - Musikerfürst am Münchner Hof
Autorin: Mira Alexandra Schnoor / Regie: Martin Trauner
Albrecht V. wurde 1550 Herzog von Bayern. Um die katholische Kirche stand es zu diesem Zeitpunkt schlecht. Albrecht, der zunächst als kunstsinniger moderater Fürst begonnen hatte, verschärfte ab 1558 den Kurs und wurde zu einem vehementen Verfechter der katholischen Erneuerung. Er holte die Jesuiten kamen nach München und mit der Michaelskirche wurde ein architektonisches Sinnbild des katholischen Bewusstseins errichtet. Während Albrecht auf der einen Seite eine harte Linie in Religionsfragen verfolgte, war er auf der andere Seite ein großer Genießer der Kunst, vor allem der Musik. 1557 engagierte er Orlando di Lasso an den Münchner Hof. Der im Hennegau geborene Komponist war einer der produktivsten und vielseitigsten Musiker seiner Zeit. Unter seiner Leitung wurde München zu einem Zentrum der Musik. Lasso verband eine enge Beziehung zu Prinz Wilhelm, dem Sohn Albrechts, die aber abrupt endete, als dieser als Wilhelm V. den Thron bestieg und die religiöse Erneuerung in Zentrum seines Wirkens stellte. Aus dem musikbegeisterten prachtverliebten Prinzen wurde ein schwermütiger Herzog, der den Beinamen "der Fromme" erhielt. Die kurze Blüte der Renaissancekultur am Münchner Hof war beendet.

Das Kirchenlied - Klang und Botschaft
Autorin: Brigitte Kohn / Regie: Petra Herrmann
Kirchenlieder gehören zum Kernbestand christlicher Glaubenspraxis, besonders im Protestantismus. Martin Luther liebte die Musik und war ein hochbegabter Liederschreiber. Seinen Höhepunkt erreichte die Kunst des Kirchenlieds mit Paul Gerhardt aus dem 17. Jahrhundert: Vor dem Hintergrund des Dreißigjährigen Krieges entfalteten seine Lieder eine tröstliche Kraft, die die Menschen heute noch bezaubert. Dann kam die Aufklärung, die tief in die Kirchenliedtradition eingriff: Alles Unvernünftige musste weichen, und das war erstens viel und zweitens meist das Schönste. Das Kirchenlied: ein lebendiges Stück Kultur- und Mentalitätsgeschichte, das nicht nur Fromme begeistert und viel über Gefühle, Bedürfnisse, Hoffnungen von Menschen erzählt.

Moderation: Kristina Thiele
Redaktion: Petra Herrmann

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