Bayern 2

     

Bayerisches Feuilleton Ludwig II. und Wittgenstein

Ludwig Wittgenstein (1930) | Bild: picture-alliance / akg-images

Samstag, 12.08.2017
08:05 bis 09:00 Uhr

  • Als Podcast verfügbar

BAYERN 2

Der König und der Philosoph
Oder: Was Sie schon immer über Ludwig II. und Wittgenstein wissen wollten
Von Thomas Kernert
Wiederholung am Sonntag, 20.05 Uhr, Bayern 2
Als Podcast und in der Bayern 2 App verfügbar

Beide stammen aus besten Kreisen, beide wurden auf weichen Kissen geboren. Beide machten es sich im Leben unnötig, aber mit großer Begeisterung schwer. Beide grübelten, bis sich die Balken bogen, beide hatten Ansprüche, beide bauten gewaltige, höchst majestätische Luftschlösser. Beide liebten die Musik und die Einsamkeit, aber nicht die Frauen. Beide flirteten mit dem Tod. Beide neigten zu Depressionen, beide waren maßlos eitel. Beide sahen ziemlich gut aus, beide starben kinderlos ...

Der eine war der König der Träume, der andere der König der Gedanken. Beide besitzen bis heute einen harten Kern von Gleichgesinnten und einen riesigen Dunstkreis von Sympathisanten. Dass sie sich nie begegneten, lag allein daran, dass der Wittelsbacher drei Jahre vor der Geburt des Wittgenstein dummerweise im Würmsee ertrank. Was uns nicht daran hindern konnte, die beiden posthum miteinander bekannt zu machen.

Das Bayerische Feuilleton lud die beiden zu einem Tête-à-tête in eine tief verschneite, oberbayerische Jagdhütte ein. Dass es dabei alles andere als todlangweilig zuging, liegt auf der Hand. Thomas Kernert schrieb, versteckt in einem alten, wurmstichigen Bauernschrank, das Wichtigste für Sie mit ...

Hörkino zum Frühstück statt Frühstücksfernsehen

Das Bayerische Feuilleton erzählt keine Geschichten, die schon 100 Mal erzählt wurden. Alle Spielarten von Geschichte hinter den Geschichten sind möglich. Wir nutzen die Chance für Spott, Scherz, Satire und Ironie. Uns interessieren Themen, in denen sich reale Ortschaften mit Literatur und Kunst verbinden. Wir schätzen Originale in der schönen neuen Medienwelt der "Unauffälligen". Wir bieten radiophone Geschichten mit Gedankenstoff und Spielraum für Gefühle. Als journalistisches Genre hat das Bayerische Feuilleton eine anspruchsvolle Tradition.