Bayern 2

Bayern - Land und Leute "Ach, von Gott gegebene schöne Natur ..."

Die Roseninsel im Starnberger See, bei Feldafing | Bild: picture-alliance/dpa/Peter Kneffel

Montag, 17.04.2017
13:05 bis 13:30 Uhr

BAYERN 2

"Ach, von Gott gegebene schöne Natur ..."
Geschichte des Feldafinger Parks am Starnberger See
Von Bettina Stummeyer
Als Podcast und in der Bayern 2 App verfügbar

Den Feldafinger Park am Westufer des Starnberger Sees, heute als Erholungsgelände und Golfplatz genutzt, gibt es seit 150 Jahren. König Maximilian II. hatte 1854 die Planung dieses Parkes in Auftrag gegeben, nachdem ein Jahr zuvor die Gestaltung der dem Ufer vorgelagerten Roseninsel, abgeschlossen war. Ein "zweites Potsdam" sollte am Starnberger See entstehen. Als Vorbild dienten die Anlagen von Schloss Sanssouci, die Maximilian schon während seiner Studienzeit kennen und schätzen gelernt hatte. Enge freundschaftliche Verbindungen zum preußischen Herrscherhaus bestärkten ihn in dem Vorhaben, mit dem er seiner aus Preußen stammenden Frau ein besonderes Geschenk machen wollte. Was lag da näher, als Peter Joseph Lenné - einen der bedeutendsten Gartenkünstler des 19. Jahrhunderts - für die Gestaltung der Gartenanlagen am Starnberger See von seinem Dienstherren Wilhelm IV. nach Bayern "auszuleihen".

Peter Joseph Lenné begann mit der Planung des großen Schlossparkes am Feldafinger Ufer. Die Ausführung übernahm sein Schüler Karl Effner. Der Feldafinger Park war bereits 1857 fertig gestellt, wohingegen der Schlossbau nur schleppend voranging. Als König Maximilian II. 1864 überraschend starb, standen erst die Grundmauern. Sein Thronfolger Ludwig II. hatte kein Interesse an dem Schloss und ließ die Grundmauern wieder abtragen. Die Gartenanlage im Stil eines englischen Landschaftsparkes verlor im Lauf der Jahrzehnte durch ungehinderte Ausbreitung von so genanntem natürlichen Gehölzbewuchs immer mehr ihre charakteristische Struktur. Erst zwischen 1995 und 1999 wurde sie dank eines neuen Pflegekonzeptes der Bayerischen Schlösser- und Seenverwaltung wieder in den von Lenné entworfenen Zustand zurückversetzt.

Bettina Stummeyer führt mit Bernd Rogge und seinen anschaulichen Beschreibungen und Erklärungen durch den Park: Einladung zu einer bewussteren Wahrnehmung einer Landschaft, deren scheinbare Beiläufigkeit und Zufälligkeit sich als hohe Kunst der englischen Landschaftsgestaltung entpuppt.