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Charlotte Knobloch "Max Mannheimer war Mahner und Versöhner"

Die Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern, Charlotte Knobloch, hat den verstorbenen Max Mannheimer als Mahner und Versöhner gewürdigt. Er sei Stimme gegen das Vergessen und für das friedliche und respektvolle Miteinander gewesen, so Knobloch in der radioWelt.

Stand: 26.09.2016

Charlotte Knobloch, Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München-Oberbayern | Bild: picture-alliance/dpa

Weiter sagte Knobloch: "Er war nicht nur ein Mahner, sondern er war ein Versöhner. Aber seine Versöhnlichkeit endete natürlich sofort, wenn es um Geschichtsvergessenheit, Rechtsextremismus und Antisemitismus ging."

Charlotte Knobloch, die Max Mannheimer mehr als 70 Jahre lang kannte, nannte ihn einen Menschen, "den man nur lieben konnte". Er habe volles Verständnis für die Menschen aufgebracht. "Wenn man seine Vorträge angehört hat, dann hat man gemerkt, welchen Eindruck er auf die jungen Menschen machte und wie sie ihn sofort ins Herz geschlossen haben." Bis zuletzt, so Knobloch, habe Mannheimer an die Verantwortlichen appelliert, dass sie "die Lehren aus der Geschichte ziehen".

Der Tod Max Mannheimers hat die Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern berührt: "Ich bin sehr traurig und auch berührt von diesem Abschied, den wir nun nehmen müssen. Wir wissen, sein Alter, aber für uns - besonders für mich - ist er immer jung geblieben. Er hat seinen Humor wieder hervorgeholt und der Humor war einmalig. Er hatte wirklich so viel Herz, so viel Gefühl und so viel Freude, die er den Menschen gebracht hat".


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