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Kulturpartner Bayern 2 Kulturspeicher Würzburg

In einem ehemaligen Getreidespeicher am Würzburger alten Hafen präsentiert sich eine ganz besondere Sammlung konkreter Kunst. Seit der Eröffnung 2001 hat sich das Museum im Kulturspeicher zu einer Heimstatt der Kultur entwickelt.

Stand: 16.03.2020

Emy Roeder: Bildnis Erich Heckel (1951/52) | Bild: Christian Michel

Auf 3.500 Quadratmetern Ausstellungsfläche, verteilt auf 12 Räume und drei Geschossebenen, wird dem Besucher des Kulturspeichers die städtische Sammlung mit Werken aus Romantik, Biedermeier, Impressionismus, Expressionismus und der heutigen Zeit geboten. Ergänzt wird das Programm der Wechselausstellungen durch die 240 Exponate der erstmals öffentlich präsentierten Sammlung "Peter C. Ruppert. Konkrete Kunst in Europa nach 1945".

Die Sammlung Peter C. Ruppert - Konkrete Kunst

Die ständige Sammlung im Kulturspeicher Würzburg zeigt die Präsenz konkreter Kunst in Europa nach 1945 und die unterschiedlichen Erneuerungen und Ausformungen, die sie nach 1945 erfahren hat. Vertreten sind Künstler und Künstlerinnen aus Deutschland, Großbritannien, Frankreich, Italien, der Schweiz, Nord-, Süd- und Osteuropa und den Beneluxländern, darunter so bekannte wie Max Bill, Günter Frühtrunk, Auguste Herbin, Barbara Hepworth, Richard Paul Lohse, Bridget Riley, Victor Vasarely. Darüber hinaus erstreckt sich die Sammlung auf kinetische Kunst, Lichtobjekte und zufallsgenerierte Computerkunst.

Der Nachlass der Bildhauerin Emy Roeder

Ein Schwerpunkt der Sammlung ist der deutsche Impressionismus mit bedeutenden Malern der Berliner Sezession: Max Slevogt, Robert Breyer, Philipp Frank, Walter Leistikow und Joseph Oppenheimer.

Ein weiterer Höhepunkt der Städtischen Sammlung ist der Nachlass der Bildhauerin Emy Roeder. Ihr Werk gilt als ebenso bedeutend wie das ihrer Bildhauerkollegen Gerhard Marcks, Ewald Mataré oder Edwin Scharff. Bereits in den 20er-Jahren konnte sich die Bildhauerin in der Kunstmetropole Berlin durchsetzen. Zusammen mit Käthe Kollwitz, Renée Sintenis und Milly Steger wagte sich Emy Roeder in den damals vorwiegend männlich besetzten Bereich der Kunst. Sie übte sich in der Fertigkeit des Zeichnens, des Modellierens, des Formens und in der Technik des Bronzegusses.

Obwohl Emy Roeder nicht mehr nach Würzburg zurückkehrte, vermachte sie noch zu Lebzeiten ihrer Heimatstadt ihren künstlerischen Nachlass, der nicht nur ihre eigenen Skulpturen und Zeichnungen, sondern auch Werke befreundeter Künstler enthält. Das Konvolut umfasst rund 70 Skulpturen und Gipsmodelle sowie über 100 Zeichnungen, dazu Briefe und Werke der mit Roeder befreundeten Künstler, unter anderen Erich Heckel, Hans Purrmann, Karl Schmidt-Rottluff und Gustav Seitz.

Kulturspeicher Würzburg: Kunst leuchtet

"Blue Line" von Waltraut Cooper

Seit Juli 2008 besitzt das Museum ein Kunstwerk, das genau dann außen zu leuchten beginnt, wenn die Museumsräume innen geschlossen werden. Es ist die Installation "Blue Line" von Waltraut Cooper. Dauerhaft angebracht an der Fassade des Museums, taucht "Blue Line" jeden Abend den Kulturspeicher in blaues Licht. Das Museum im Kulturspeicher bietet ein vielfältiges Programm mit besonderen Kunstveranstaltungen, Workshops, Konzerten und Führungen.


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