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2013-2015 Der Kampf um die Ukraine

Vom Euro-Maidan bis zur Krimkrise - seit 2013 kommt die Ukraine nicht zur Ruhe. Die Abspaltung der Krim ist dabei nur ein Nebenschauplatz des Konflikts. Dieser dreht sich im Kern um den grundsätzlichen Kurs des Landes - Richtung Europa oder Richtung Russland. Die wichtigsten Ereignisse im Rückblick...

Stand: 24.02.2015

  • 26. Oktober 2014
    Frau in einem Wahllokal nahe Lviv bei den Parlamentswahlen am 26.10.2014 | Bild: picture-alliance/dpa

    Wählerin bei den Parlamentswahlen in der Nähe von Lviv

    26. Oktober 2014

    Parlamentswahlen

    Am 26. Oktober wählt die Ukraine ein neues Parlament. Es wird ein haushoher Sieg für die proeuropäischen Parteien. Doch die prorussischen Separatisten erkennen die Wahl nicht an.

  • 21. November 2013
    Oppositionelle Abgeordnete protestieren im ukrainischen Parlament gegen den Stopp des EU-Assoziierungsabkommens | Bild: picture-alliance/dpa

    Abgeordnete der Opposition protestieren gegen den Stopp des EU-Assoziierungsabkommens

    21. November 2013

    Auftakt der Krise

    Die ukrainische Regierung stoppt das Assoziierungsabkommen mit der EU. Es ist der Auftakt der aktuellen Krise. Präsident Viktor Janukowitsch sucht die Nähe Russlands, während sich ein Großteil der Bevölkerung vor allem in der westlichen Ukraine eine stärkere Anbindung an Europa wünscht. Die Folge: Tumulte im Parlament und monatelange Proteste auf dem Maidan-Platz in Kiew.

  • 20. Januar 2014
    EU-Befürworter demonstrieren auf dem Maidan-Platz in Kiew | Bild: picture-alliance/dpa

    Euro-Maidan: Proteste von EU-Befürwortern in Kiew

    2014

    Krim-Krise

    Die Proteste weiten sich auf das gesamte Land aus. Präsident Viktor Janukowitsch erklärt sich unter dem Druck zu Neuwahlen bereit, wird jedoch zu Gunsten einer Übergangsregierung vom Parlament abgesetzt. Auf der Halbinsel Krim entzündet sich derweil ein neuer Konflikt: russischsprachige Teile der in Sewastopol stationierten russischen Schwarzmeerflotte bringen große Teile der Krim unter ihre Kontrolle. Es kommt zu bewaffneten Ausschreitungen zwischen ukrainischen Militärs und prorussischen Separatisten. Umkämpft sind vor allem die Städte Lugansk, Odessa, Charkow, Slawjansk und Donbas.

  • 16. März 2014
    Bewohner der Krim-Hauptstadt Simferopol feiern den Ausgang des Referendums auf der Straße  | Bild: picture-alliance/dpa

    Bewohner der Krim-Hauptstadt Simferopol feiern den Ausgang des Krim-Referendums

    16. März 2014

    Krim-Referendum

    Am 16. März 2014 entscheidet sich die Mehrheit der russischsprachigen Bewohner der Krim in einem umstrittenen Referendum für einen Anschluss der Halbinsel an Russland. Wladimir Putin nimmt die Ostukraine in die russischen Föderation auf und spricht von "Großrussland". Der Westen verurteilt die Annexion der Krim einhellig. Am 11. Mai entscheidet sich in der Region Donezk die Mehrheit der Bevölkerung in einem von Separatisten initiierten Referendum für die Abspaltung von der Ukraine. Auch Lugansk sagt sich von der Ukraine los.

  • 2. Mai 2014

    2. Mai 2014

    Geiselnahmen und Tote

    Am 2. Mai brennt in Odessa bei Gefechten von ukrainischen Nationalisten und prorussischen Separatisten ein Gewerkschaftsgebäude nieder. Dutzende Menschen sterben bei dem Brand. Kurz darauf werden die schon seit Längerem in Slawjansk als Geiseln festgehaltenen sieben OSZE-Beobachter wieder freigelassen.

  • 25. Mai 2014
    "Schokoladen-Baron" Petro Poroschenko, Präsident der Ukraine | Bild: picture-alliance/dpa

    Neuer Präsident der Ukraine: "Schokoladen-Baron" Petro Poroschenko

    25. Mai 2014

    Präsidentschaftswahlen

    Am 25. Mai 2014 finden in der Ukraine Präsidentschaftswahlen statt. "Schokoladenbaron" Petro Poroschenko wird neuer Staatschef. Doch die Kämpfe zwischen prorussischen Separatisten und ukrainischen Truppen gehen weiter. Circa 4.000 Menschen verlieren laut dem UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR ihr Leben. Mehr als 400.000 Menschen sind auf der Flucht.

  • 4. Juni 2014

    4. Juni 2014

    G7-Gipfel

    Am 4. Juni 2014 treffen sich in Brüssel die Staats- und Regierungschefs der führenden westlichen Industrienationen - erstmals seit 16 Jahren ohne die Beteiligung Russlands. Die USA, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Kanada und Japan drohen mit Sanktionen gegen Russland und fordern: Russland muss mit dem neuen ukrainischen Präsidenten Petro Poroschenko zusammenarbeiten, den Zustrom von Separatisten und Waffen in die Ostukraine stoppen und die Gasversorgung der Ukraine garantieren sowie seine Truppen von der ukrainischen Grenze abziehen.

  • 17. Juli 2014
    Passagiermaschine der Malaysia-Airlines (Symbolbild) | Bild: picture-alliance/dpa

    Passagiermaschine der Malaysia-Airlines

    17. Juli 2014

    Flug MH17

    Am 17. Juli 2014 wird die Passagiermaschine des Fluges MH17 der Malaysia Airlines beim Überflug über die Ukraine abgeschossen. 298 Menschen sterben. Kämpfe an der Absturzstelle erschweren Ermittlungen und Bergungsarbeiten. Russland und die Ukraine schieben sich gegenseitig die Schuld für den Asbturz zu. Nach Informationen des Bundesnachrichtendienstes wurde das Flugzeug von prorussischen Separatisten abgeschossen.

  • 24. August 2014

    24. August 2014

    Feiertag in der Krise

    Am 24. August 2014 marschieren in Kiew 1.500 Soldaten in einer Militärparade zur Feier des 23. Jahrestages der Unabhängigkeit der Ukraine von Russland. Tausende Menschen feiern auf dem Maidan-Platz.

  • 5. September 2014
    Petro Poroschenko und Wladimir Putin bei Friedensverhandlungen im weißrussischen Minsk | Bild: picture-alliance/dpa

    Petro Poroschenko und Wladimir Putin bei Friedensverhandlungen in Minsk

    5. September 2014

    Vereinbarung von Minsk

    Am 5. September 2014 unterzeichnen Kiew und die prorussischen Separatisten in Weißrussland in der "Vereinbarung von Minsk" eine Waffenruhe. Doch immer wieder kommt es trotzdem zu gewalttätigen Konflikten.

  • 16. September 2014

    16. September 2014

    Neues Abkommen mit EU

    Am 16. September 2014 bringen die Ukraine und die EU das gemeinsame Assoziierungsabkommen auf den Weg, das der Ex-Präsident Viktor Janukowitsch im November 2013 gekippt hatte. Die Aufkündigung damals wurde zum eigentlichen Auslöser für die Euro-Maidan-Proteste.

  • 2. November 2014
    Wahlsieger der Ostukrainewahlen am 02.11.2014: Rebellenführer Igor Plotnizki und Alexander Sachartschenko | Bild: picture-alliance/dpa

    Wahlsieger: Igor Plotnizki (rechts) für Luhansk und Alexander Sachartschenko (links) für Donezk

    2. November 2014

    Krim-Wahlen

    Am 2. November 2014 setzen die Separatisten ihre eigenen Republikwahlen für die „Volksrepubliken“ Donezk und Lugansk dagegen. Rebellenführer Igor Plotnizki (Luhansk) und Alexander Sachartschenko (Donezk) entscheiden die Ostukraine-Wahlen für sich. Während Russland die Wahl anerkennt, erklärt Kiew die Wahlen für ungültig.

  • 26. November 2014

    26. November 2014

    Übergriff gegen OSZE

    Am 26. November 2014 werden erneut OSZE-Beobachter im Osten der Ukraine angegriffen. verletzt wird jedoch niemand.

  • 9. Dezember 2014
    Frau in einem Supermarkt in Jekaterinburg kauft Fleisch ein | Bild: picture-alliance/dpa

    Frau in Jekaterinburg beim Einkaufen

    9. Dezember 2014

    Waffenstillstand und Embargo

    Am 9. Dezember 2014 tritt ein neuer Waffenstillstand in Kraft und Hoffnung auf eine Befriedung des Konflikts keimt auf. Vertreter der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) verhandeln in Minsk über weitere Schritte zum Frieden. Die EU sanktioniert Wladimir Putins Verhandlungsunwilligkeit im Ukraine-Konflikt mit Kontensperrungen und Einreiseverboten gegen russische wie ukrainische Politiker. Auch die USA verhängen wirtschaftliche Sanktionen. Russland reagiert seinerseits auf den internationalen Druck mit einem Importstopp für Agrarprodukte aus der EU und den USA.

  • 23. Dezember 2014

    23. Dezember 2014

    Ukraine auf NATO-Kurs

    Am 23. Dezember stimmt das Parlament in Kiew mit großer Mehrheit für eine Aufgabe des Status als blockfreier Staat. Als solcher gehörte die Ukraine bislang keinem Militärbündnis an. Mittelfristig strebt das Land nun jedoch eine NATO-Mitgliedschaft an. Es ist ein offener Konfrontationskurs gegenüber Russland.

  • 13. Januar 2015
    Flughafen Donezk mit zerschossenem Tower | Bild: picture-alliance/dpa

    Zerschossener Tower des Flughafens von Donezk

    13. Januar 2015

    Kampf um Donezk

    Im Januar 2015 brechen die Kämpfe erneut los. Am 13. Januar sterben bei einem Raketeneinschlag in einen Bus mindestens 11 Zivilisten. Das Geschoss von prorussischen Separatisten sollte in einen Kontrollposten der ukrainischen Armee einschlagen. Ukrainische Regierungstruppen starten am 18. Januar eine Großoffensive gegen den umkämpften Flughafen von Donezk. Es gibt weitere Tote und Verletzte.

  • 23. Januar 2015
    Blumen, die an einem Einschussort niedergelegt wurden | Bild: picture-alliance/dpa

    23. Januar 2015

    UN: Mehr als 5.000 Tote in der Ostukraine

    Seit Beginn des Konflikts in der Ostukraine im vergangenen Jahr sind dort nach Schätzungen der Vereinten Nationen mehr als 5000 Menschen getötet worden. Das UN-Flüchtlingshilfswerk beklagte, neue ukrainische Sicherheitsvorschriften behinderten die Lieferung von Hilfsgütern in das Krisengebiet; das erschwere das Leben der durch die Kämpfe vertriebenen Menschen zusätzlich. Die Separatisten kündigten derweil eine neue Großoffensive an, um die gesamte Krisenregion zu erobern.

  • 2. Februar 2015
    Der ukrainische Präsident Petro Poroschenko im ukrainischen Sicherheitsrat hofft im Januar 2015 auf Waffenlieferungen | Bild: picture-alliance/dpa

    2. Februar 2015

    Diskussion über Waffenlieferungen an die Ukraine

    Die US-Regierung denkt laut einem Bericht der «New York Times» über Waffenlieferungen an die Ukraine nach. Im Gespräch sind unter anderem Drohnen und Raketen. Kanzlerin Merkel schließt deutsche Lieferungen aus. Verschiedene US-Poltiker und Militärs sind für Waffenlieferungen. Offiziell hält sich Präsident Obama zurück. Klar gegen Lieferungen sind europäische NATO-Staaten allen voran Deutschland. Der ukrainische Präsident Poroschenko gibt sich überzeugt, dass seine Regierung Waffen erhalten wird.

  • 7. Februar 2015
    Merkel auf der Sicherheitskonferenz | Bild: Bayerischer Rundfunk

    7. Februar 2015

    Krieg in der Ukraine bestimmt Münchner Sicherheitskonferenz

    Die Kämpfe in der Ostukraine sind das bestimmende Thema auf der Münchner Sicherheitskonferenz. Die Ukraine will Waffen, US-Senator Mc Cain ist enttäuscht von den Europäern. Russland verlangt eingebunden zu werden und das wichtigste Zitat kommt von Bundeskanzlerin Angela Merkel: "Das Problem ist, dass ich mir keine Situation vorstellen kann, in der eine verbesserte Ausrüstung der ukrainischen Armee dazu führt, dass Präsident Putin so beeindruckt ist, dass er glaubt, militärisch zu verlieren."

  • 12. Februar 2015

    12. Februar 2015

    Krisengipfel in Minsk

    Ein Funken Hoffnung nach dem Verhandlungsmarathon: Beim Ukraine-Krisengipfel in Minsk haben die Beteiligten (Frankreichs Präsident Hollande, Russlands Präsident Putin, der Präsident der Ukraine Poroschenko und Bundeskanzlerin Angela Merkel) eine Einigung über eine Waffenruhe für das Kriegsgebiet Donbass erzielt. Der Internationale Währungsfonds (IWF) schnürte ein Milliarden-Hilfspaket für die Ukraine. Ein Maßnahmenkatalog mit 13 Punkten wird vereinbart, darunter der Abzug schwerer Waffen und ein Gefangenenaustausch.

  • 18. Februar 2015

    18. Februar 2015

    Separatisten erobern Debalzewe

    Die prorussische Rebellen haben nach wochenlangen Kämpfen den ostukrainischen Verkehrsknotenpunkt Debalzewe erobert und damit eine Verbindung zwischen ihren Hochburgen Donezk und Lugansk geschaffen. Der ukrainische Präsident Petro Poroschenko befahl am Mittwoch den geordneten Rückzug unter Mitnahme der Waffen. Der russische Präsident Wladimir Putin hatte am Dienstag in Budapest Kiew empfohlen, die militärische Niederlage in Debalzewo einzugestehen. Nach Angaben des ukrainischen Präsidenten verließen am Vormittag 80 Prozent der ukrainischen Truppen Debalzewo.

  • 22. Februar 2015

    22. Februar 2015

    Gedenken in Kiew, Tote in Charkiw

    Seite an Seite mit dem ukrainischen Präsidenten haben Bundespräsident Gauck und weitere EU-Staatschefs in Kiew beim "Marsch der Würde" an die Opfer der Maidan-Proteste vor einem Jahr erinnert. Auch in anderen ukrainischen Städten wurde an den Umsturz und die Opfer erinnert. Auf Demonstrationen stellten sich Menschen hinter die ukrainische Armee und ihren Kampf gegen die pro-russischen Rebellen im Osten des Landes.
    In Charkiw, fast 300 Kilometer vom Separatistengebiet entfernt, wurde eine solche Veranstaltung von einer Explosion getroffen. Zwei Menschen starben, etwa zehn wurden verletzt.


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