Bayern 2 - Zeit für Bayern


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Laienspiel in Bayern "Immer dieses Theater!"

Irrungen und Wirrungen in der Bauernstubn und nach vielen Lachern wird alles gut - das stellen wir uns landläufig unter bayerischem Laientheater. Aber Laienspiel ist beileibe nicht nur Bauerntheater und hat Tradition.

Von: Roland Biswurm

Stand: 23.10.2011 | Archiv

Laienschauspiel in Bayern, Agnes-Bernauer-Festspiele in Straubing | Bild: picture-alliance/dpa

Es gibt das stereotype Vorurteil selbsternannter Kultureliten, das, was Laien auf die Bühne stellen, sei Primitivtheater zur Belustigung von Verwandten und Bekannten der Darsteller. Doch dem ist beileibe nicht so. Benno Herrmann etwa steht seit x Jahren auf der Laienbühne des Landshuter "Theater Nikola". Wenn er im "Straubinger Totentanz" als Tod auftritt, dann ist von sogenannter "Provinzialität" keine Spur.

Mundartspezialisten und Musiker auf der Bühne

Oder das "Theater am Bahnhof" in Abensberg: Dort beschäftigt man gern den Mundartspezialisten Werner Asam und auch was dabei herauskommt ist alles andere als  "provinziell". Im Gegenteil: Hier wird experimentiert mit gattungsübergreifenden Mitteln. Hier stehen auch Volksmusikanten auf der Bühne, die völlig untypisch Landler improvisieren.

Lebendige Tradition seit dem Barock

Seit dem barocken Schulschauspiel der Jesuiten ist Bayern Theaterland. Und "Laienspiel" ist beileibe nicht nur Bauerntheater. Es gibt Bühnen, die sich auf leichte Kost spezialisiert haben, auf Boulevard und Krimis, andere bemühen sich um ernsthaftes Volkstheater, um Literaturbearbeitungen oder um klassisches Schauspiel. Und ist es nicht so, dass erst derjenige professionelles Theater richtig zu schätzen und zu genießen weiß, der selbst einmal auf der Bühne gestanden hat? Ähnlich wie professionell gemacht Musik sich erst demjenigen richtig erschließt, der selbst ein Instrument spielt.

Roland Biswurm hat sich für "Zeit für Bayern" auf eine unterhaltsame Reise durch Bayern gemacht und zu den unterschiedlichsten Brettln, die die Welt bedeuten.


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