Bayern 2 - Zeit für Bayern


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Afrika in Franken Eine Spurensuche in Nordbayern

Auf eine Spurensuche der besonderen Art begibt sich der Zeit für Bayern-Autor Peter Braun: Afrika in Franken? Wo soll das denn sein? Sushi im Fischladen kaufen kein Problem. Einen Hauch China zwischen Gericht 17a und 293d erleben fast jedes fränkische Städtchen hat seinen China-Mann. Aber Afrika in Franken?

Von: Peter Braun

Stand: 06.06.2011 | Archiv

Auf den ersten Blick ist das eher eine flüchtige Zufälligkeit auf der Straße, bei der die Hautfarbe des Gegenüber willkürliche Bilder weckt vom dunklen Kontinent mit seinen seltsamen Urwald-Krankheiten, Hunger- und Bürgerkriegskatastrophen. Aber ist das Afrika? Und vor allem: Ist das Afrika in Franken? Nein, denn schon die zufälligen Begegnungen in einer beliebigen fränkischen Fußgängerzone, sind eine Täuschung.

Sichtbare und hörbare Spuren

Schwarze Hautfarbe = Afrika ist meist verkehrt, denn wer weiß schon, wer ihm da entgegenkommt. Ein Asylsuchender aus Schwarzafrika oder vielleicht doch ein Fußballer von Greuther-Fürth oder ein Basketballer aus Bamberg? Am sichersten freilich ist Afrika in Franken im Raubtierhaus des Nürnberger Zoos zu sehen, doch wer die anfangs schwer sichtbare Spur aufnimmt, dem begegnet Afrika in Coburg, in Veitsbronn bei Fürth, in Forchheim oder in Selb.

Der Afrikaschwerpunkt der Uni Bayreuth ist der größte Europas, Würzburg hat Deutschlands ältestes und größtes Afrikafestival, in Erlangen sitzt eine der ganz wenigen schwarzafrikanischen Lokalpolitikerinnen Deutschlands im Stadtrat, und selbst in kleinen fränkischen Dorfkirchen, ist Afrika spürbar, sobald ein afrikanischer Priester Gottesdienst hält.


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