Bayern 2 - Zeit für Bayern


7

Dass Di der Deifi holt! Teuflische Geschichten aus Bayern

Der Teufel ist nicht immer gleich der Teufel. Manchmal kommt er als Kuckuck daher, als verführerische Frau oder Galan oder auch als Narr.

Von: Wolf Gaudlitz

Stand: 19.07.2017 | Archiv

Es gibt Teufelsberge, Teufelsschluchten, Teufelsbrücken, Teufelsmoore. Aber nicht nur in der Natur hat der Teufel seine Spuren hinterlassen. In der Münchner Frauenkirche zeigt eine Bodenplatte seinen Fußabdruck. Der Legende nach soll sich der Teufel über den Bau der Kirche so geärgert haben, dass er wütend auf den Boden stampfte. Zurück blieb der so genannte Teufelstritt. Und bis heute weht ständig ein teuflischer Wind um den Dom – sein vergeblicher Versuch, die Menschen vom Kirchenbesuch abzuhalten. Auch am Osser zeugt ein versteinerter Geißfußabdruck von einem grantigen Deifi, der nach einer armen Seele suchte. Und in Ingolstadt geht die Sage, dass der Teufel mit einem Steinblock versucht haben soll, das Münster zu zertrümmern. Der Brocken landete aber neben der Kirche und grub sich in den Boden ein. Um diesen roten Teufelsstein machen die Ingolstädter lieber einen großen Bogen. Weiß der Deifi, was passieren könnte.

Auch die bayerische Sprache steckt voller teuflischer Begriffe. Aber sie sind nicht immer Fluch oder Verwünschung.

"Ich glaub für die meisten ist der Deifi im Bayerischen, weil die Bayern so unglaublich ironisch sind und weil man oft Dinge mit dem Gegenteil ausdrückt … Pfui Deifi sagt man sogar, wenn's schmeckt. In Bayern ist das fast schon ein Kompliment. Pfui Deifi, mir schmeckt's. Da weiß jeder, das ist in Ordnung."

Andreas Hofmeir, bayerischer Musiker, Kabarettist und Professor für Tuba.

Hol's der Teufel! Wolf Gaudlitz geht in seinem Zeit-für-Bayern-Feature den Tiefen des Teufels auf den Grund und erforscht, was der Bayer für bedrohlich hält.


7