Die Bayern und Napoleon "Ewiger Friede wird uns belohnen"
Bayern und Napoleon – das ist ein zwiespältiges Verhältnis. Einerseits hat Bayern dem Kaiser der Franzosen viel zu verdanken. Andererseits litt gerade Bayern schwer unter den napoleonischen Kriegen.
Unter Napoleons Ägide entstand das bayerische Königreich, dessen Grenzen bis heute im Großen und Ganzen Bestand haben. Andererseits litt gerade Bayern schwer unter den napoleonischen Kriegen. Ingolstadt, die Stadt, in der die Ausstellung stattfindet, verlor damals seine Festung und die jahrhundertealte Landesuniversität – ein schwerer Schlag, der sich auf die Stadt bis heute massiv auswirkt.
Zum Start der Bayerischen Landesausstellung in Ingolstadt bringt Zeit für Bayern auf unterhaltsame Weise vielfältige Geschichten und Geschichte aus der Zeit Napoleons und beschäftigt sich mit ihren Auswirkungen bis heute.
Rückblickend ergibt sie immer einen Sinn – die Geschichte. Rückblickend passt sie sogar in einen Raum – 200 Jahre später . In der bayerischen Landesausstellung, unter den gotischen Gewölbe im Neuen Schloss in Ingolstadt ist es eigentlich ganz einfach: hier Frankreich, dort Österreich, und dazwischen - das kleine Bayern.
Neues Schloss zu Ingolstadt Das Hauptgebäude wird seit 1972 als Bayerisches Armeemuseum genutzt. Hier findet die Bayerische Landesausstellung 2015 statt. In den verschiedenen Ausstellungsräumen wird die napoleonische Geschichte aus bayerischer Sicht erzählt.
Zeugnisse finden sich viele. Annette Kugler ist ihnen nachgegangen. Zum Beispiel in Hohenlinden:
Die Kirche mit der Kanonkugel in Kronacker
Man würde sie übersehen, die faustgroße, schwarze Kanonenkugel, unterhalb der Regenrinne, in etwa vier Metern Höhe sauber eingeputzt in die nicht mehr ganz so saubere Rückwand der Kirche im Dörfchen Kronacker, unweit von Hohenlinden. Der Blick schweift lieber ins lieblich Hügelige. Vom Krieg zum Frieden. Und zu den Hühnern, die jenseits der Friedhofsmauer in der Wiese picken.
Günther Knerr inspiziert unterdessen die Bank und die Informationstafel neben der Kirche – alles in Ordnung, nichts was man ausbessern müsste. Er hat sie entworfen, die Fahrradtour zur Schlacht von Hohenlinden, zusammen mit seinem Sohn Fabian – ein fast 50 Kilometer langer Radwanderweg rund um das ehemalige Schlachtfeld.
