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Extremjahrgang 2015 Frankenwein, Wetterkapriolen, Grande Finale

Der Frankenwein und die Wetterkapriolen. Es war die Schlacht ums Wasser letztes Jahr. Und erst vor wenigen Tagen fand dieser Weinjahrgang 2015 seinen krönenden Abschluss – mit Eiswein, was angesichts der Wetterkapriolen schon fast an ein Wunder grenzt. Doch am Ende wurde alles gut – die Weine, die jetzt im Keller reifen, haben großes Potential.

Von: Jürgen Gläser

Stand: 07.02.2016 | Archiv

Michael Menz, ein Winzer aus Astheim bei Volkach ist zufrieden.  Doch der Sommer 2015 steckt ihm noch in den Knochen. Aus dem Altmain musste er Wasser pumpen. Jeden Tag wurden die Rohr-Leitungen neu verlegt, 500, 600 Meter, hoch in die Weinberge, so wie zuletzt 1976.

Aber dann zeichntet sich ab: 2015 – was für ein Jahr!!!  So urteilt Weinbaupräsident Artur Steinmann schon im Sommer.

Doch weit abseits des Mains, am Rande des Steigerwaldes, da konnte man sehen, was dieser heiße, trockene Sommer angerichtet hat. Florian Loos, ein junger Winzer aus Dingolshausen, steht Anfang September in einem Domina-Weinberg. Alles ist braun. Frankens Winzer brauchen Wasser. Das wurde 2015 mehr als deutlich.

An der Landesanstalt für Weinbau LWG in Veitshöchheim  arbeitet man bereits an Lösungen für die Zukunft.  Speicherseen, Zisternen und computer-gesteuerte Tröpfchenberegnungsanlagen  müssen gebaut werden. Denn der Kampf ums Wasser hat begonnen,  sagt Hermann Kolesch, Präsident der LWG:

Sogar im November und Dezember bescherte uns 2015 noch weitere Wetter-Kapriolen. Es war 5-6 Grad wärmer, als im langjährigen Mittel. Um Weihnachten herum hatten wir tagsüber laue 12 Grad. Und dennoch setzte der junge Winzer Martin Emmerich in Iphofen alles auf eine Karte – für Eiswein:

Am 19. Januar war es dann endlich soweit.  Minus 13 Grad – es hat für Eiswein gereicht…..mit stolze 175 Grad Oechsle, freut sich Silvia Emmerich:

Nur 3 Weingüter in ganz Franken haben hoch gepokert ….und wurden belohnt.  Der 2015er Eiswein ist damit schon jetzt eine Rarität. Doch was ist, wenn solche Frostnächte künftig ausbleiben?  Wenn es in Franken für Eiswein zu warm wird?? Hermann Kolesch von der Landesanstalt für Weinbau setzt auf neue Wege, so wie die Österreicher mit ihrem Strohwein,

Wetter-Kapriolen:  2015 hat uns gezeigt, wohin die Reise für den Frankenwein geht.


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