Bayern 2 - Zeit für Bayern


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Hoch überm niedern Erdenleben Große Stimmen im Bayerischen Glockenhimmel

Bayern ist ein Glockenland. Ihrer acht- bis zehntausend läuten jeden Sonn- und Feiertag von den Türmen. Zu den großen Stimmen im bayerischen Glockenhimmel gehören die prächtigen Geläute der Bischofskirchen und das Lanshuter Martinsmünster.

Von: Georg Impler

Stand: 26.12.2012 | Archiv

Blick auf den Turm der Basilika Sankt Martin und Landshut | Bild: picture-alliance/dpa

Aus dem bayerischen Glockenschatz Beispiele auszuwählen, bedeutet zwangsläufig lückenhaft und wohl auch ungerecht bleiben zu müssen. Unbestritten aber dürften die prächtigen Geläute der bayerischen Kathedralen zu den großen Stimmen im bayerischen Glockenhimmel zählen, der sieben Bischofssitze, die mit Ausnahme des erst 1007 errichteten Bamberger Bistums alle bis ins achte Jahrhundert zurückreichen. Aber auch das Landshuter Martinsmünster oder die evangelische St. Lorenzkirche in Nürnberg tragen – genauso wie das Evangelisch-Lutherische Münster St. Wunibald in Heidenheim bedeutende Glocken.

Mythos der Glocken

Zudem will die Sendung von Georg Impler auch von der Geschichte und vom Mythos der Glocke erzählen. Denn Glocken, so scheint es, wissen um die Sorge der Stunde wie um die Schicksale der Jahrhunderte, um Krieg und Frieden, um freudige und furchtbare Zeiten. Ob sie über uns erdröhnen oder dünn aus der Ferne hergetragen werden, sie rühren an den Seelengrund, als käme ihr Klang nicht aus dem Erz sondern aus der Zeitlosigkeit, aus Abendfrieden, Kindheit und Heimat, aus dem Ewigen im Endlichen.

Künder von Frieden und Aufruhr

Den Dichtern galten Glocken als Metaphern für Frieden und Aufruhr, für das Heilige, das Glück und den Tod. Dabei sind Glocken nichts weiter als metallene Aufschlagidiophone, selbsttönende Musikinstrumente – mit Krone, Haube, Schulter, Flanke, Wolm, Schlag und Schärfe -gewöhnlich in einer Legierung um die 78% Kupfer und 22 % Zinn und einem Klöppel aus geschmiedetem Eisen.

Von der Gießerei zum Glockenklang

Dennoch scheinen sie Macht über unsere Seelen zu haben. Das Rätsel aber, woher sie diese Macht nehmen, werden uns auch die schönsten bayerischen Glockenstimmen nicht entsiegeln. Darum hält sich Georg Impler in seiner Zeit-für-Bayern-Sendung auch mehr an das Fass- und Greifbare, das den Glocken zu allererst anhängt, besucht Türme und eine Glockengießerei, lässt Sachkundige erzählen und vor allem große Glockenstimmen hören.


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