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To-do-Listen erstellen Wer Listen schreibt, entspannt sich

To-do-Listen zu schreiben hilft uns, Stress abzubauen. Wenn wir zukünftige Aufgaben konkret auf eine Liste schreiben, schlafen wir danach auch besser ein. Tipps für die perfekte To-Do-Liste.

Stand: 01.09.2021

Frau sitzt auf einem Bett und schreibt eine Liste | Bild: mauritius images

Eine Studie aus den USA beweist: Wer abends im Bett eine To-do-Liste für den nächsten Tag schreibt, entspannt sich und schläft schneller ein. Das Team um den Forscher Michael Scullin an der Baylor Universität in Waco, Texas, ließ eine Gruppe Testpersonen abends im Bett eine To-do-Liste schreiben, die Kontrollgruppe sollte aufschreiben, was sie den Tag über geschafft und erledigt hatte.

To-do-Liste schreiben, schneller einschlafen

Das Ergebnis: Die Probanden, die die To-do-Liste schrieben, schliefen deutlich schneller ein als diejenigen, die eine Erfolgsbilanz des Tages festhalten sollten. Erstaunliches Detail: Je konkreter die Listenschreiber ihre Aufgaben formulierten, desto schneller entspannten sie sich und schlummerten ein. Bei der anderen Gruppe trat der gegenteilige Effekt auf: Je detailreicher sie die Erlebnisse des Tages niederschrieben, desto später fanden sie in den Schlaf.

Warum wir To-do-Listen lieben

BAYERN 1 Expertin Dr. Bärbel Wardetzki erklärt, warum wir so gerne Aufgabenlisten anlegen und uns das entspannt:

"Wenn wir Ordnung in ein großes Problem bringen, tut das unserem Organismus gut. Alles, was ein Problem kleinhackt, beruhigt uns. Wenn wir es also zu Papier bringen, ist es schon mal raus, ein Stück weit von uns distanziert und wir können es von Weitem, quasi neutral, betrachten."

Dr. Bärbel Wardetzki, Psychologin

Wir können grundsätzlich ganz schwer Unfertiges mit uns herumtragen. Ein offenes Problem oder ein offener Konflikt belasten uns sehr und wir müssen ständig daran denken. Das gilt auch für Konflikte mit Geschwistern: Wie Sie Frieden schließen im Geschwisterstreit.

Formulieren wir unsere zu erledigenden Aufgaben, sind diese zwar noch lange nicht erledigt, aber wir sind gefühlt schon einen Schritt weitergekommen. Und das entstresst uns.

Die perfekte To-do-Liste

To-Do-Listen bringen Ordnung in das Chaos, deswegen beruhigen sie uns auch so. Sie erinnern uns an Wichtiges und geben uns Sicherheit. Was für eine perfekte To-do-Liste gilt:

Abhaken entspannt.

Je konkreter, desto besser: Wir schreiben nicht "Steuererklärung machen" auf die Liste, sondern die verschiedenen konkreten Schritte: Belege zusammenstellen, Termin beim Steuerberater vereinbaren, Steuererklärung zur Post bringen.

Das Wichtigste zuerst: Wir sollten beim Aufschreiben genau überlegen, was wichtig ist und welche Punkte sich eventuell verschieben lassen. Die Bewerbungs-E-Mail ist wichtiger als das private Telefonat zum Beispiel.

Weniger ist mehr - auch bei einer To-do-Liste: "Wichtig ist, dass unsere Liste nicht überfrachtet ist. Sechs bis sieben Punkte sind noch ganz gut wahrnehmbar, bei 14 Punkten wird es schon schwieriger", so Bärbel Wardetzki.

Abhaken und streichen - das ist das Tollste an To do Listen. Und: Danach sollten wir uns selbst loben, wie gut wir alles erledigt haben. Das wirkt ungemein entspannend.

Wissen Sie übrigens, welches Wort im Schlaf am häufigsten gesprochen wird? Reden im Schlaf - dieses Wort wird am häufigsten gemurmelt. Und: Warum Selbstgespräche wichtig sind.

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