Das Besondere an der "Krone"

"Zunächst mal die Adresse. Denn aus der Bocksbeutelstraße 1, da kann wahrhaftig nur Gutes kommen. Und dann hat mich das Konzept des jungen Wirtepaares Sonja und Matthias Schäfer überzeugt. Sie setzen auf Qualität und auf die Region. Die beiden ausgebildeten Hotelfachleute haben eine sehr kluge und professionelle Entscheidung getroffen, nämlich sich mit Bernd Enssle einen Koch zu holen, der zuvor zehn Jahre lang Küchenchef in einem Sterne-Restaurant war. Sehr gut gefällt mir aber auch, wie das Restaurant eingerichtet wurde.

Gasthaus "Zur Krone" in Escherndorf

Die Schäfers konnten ihre Vorstellungen verwirklichen, auch wenn dafür die Eigentümer, eine Gasthausgenossenschaft (60 Mitglieder, darunter viele Winzer), tief in die Tasche greifen mussten. Aber das hat sich rentiert, herausgekommen ist ein Restaurant, in dem sich Moderne und Tradition elegant verbinden. Ein Blickfang sind Butzenscheiben mit Wappen der Winzergemeinden. Der Boden aus Eiche und die Ahorntische sorgen für eine gediegene, kommunikative Atmosphäre."

Die Geschichte der "Krone"

Gasthaus "Zur Krone" in Escherndorf

"Das Haus selbst ist etwa 300 Jahre alt, gebaut als Privathaus. 1934 wurde es zum ersten bayerischen Gasthaus einer Winzergenossenschaft. 1955 wurde dann aus der Winzergenossenschaft eine Gasthausgenossenschaft. Seine bisherige Blütezeit erlebte das Gasthaus in den 70er- und 80er-Jahren. Aber irgendwann ging's bergab. 2011 wurde das Gebäude komplett saniert und im selben Jahr wurde es von den Schäfers übernommen. Es spricht für ein Wirtshaus, wenn sich Einheimische, Stammgäste, die von weiter her kommen, und Touristen gleichermaßen wohlfühlen. Am Sonntag, nach der Kirche, trifft man sich regelmäßig am Stammtisch."

Küchenart

"Es ist eine moderne Küche und der Anspruch der Chefs lautet: 'Den einfachen Gaumen begeistern und den verwöhnten Gaumen zufriedenstellen.' Das erreichen sie mit regionalen, frischen Produkten. Alle fünf bis sechs Wochen wird die lobenswert übersichtliche Speisekarte gewechselt. Auf der Weinkarte stehen die Erzeugnisse von acht Escherndorfer Winzern. Der Wirt Matthias Schäfer ist außerdem ausgebildeter Sommelier."

Schneiders Vorspeise

Schneiders Vorspeise

"Ein Rindertatar - natürlich vom Filet - alles andere wär ja Hackepeter - in klassischer Zubereitung: mit Gurke, Schalotten, Eigelb, Senf, Salz, Pfeffer und - jetzt kommt der besondere Kick - mit Apfelwürfeln und einem Klecks Apfeleis. Dazu leicht marinierte Pfifferlinge. Der passende Wein ist ein Glas Scheurebe Kabinett. Perfekt!"

Schneiders Hauptspeise

Schneiders Hauptspeise

"Eine wichtige Rolle in der 'Krone' spielen Fische aus dem Main, wie zum Beispiel Zander, Hecht oder Barsch. Ich hatte besonderes Glück, denn mir wurde ein Waller serviert, den ein Mainfischer aus Schweinfurt gefangen hatte. Ein Riesenviech, 50 Kilogramm schwer, 1,90 Meter lang. Der Waller ist ja so etwas wie der Seeteufel Frankens, weil er keine Gräten hat, sondern nur dieses kräftige Rückgrat. Zubereitet wurde das Wallerfilet mit einer Senfkruste. Dazu, sehr pfiffig, Maiskartoffelplätzchen und Mangold, ein, wie ich finde, unterschätztes Gemüse. Eine Soße gibt's natürlich auch dazu, auf Basis des selbst angesetzten Fischfonds. Fazit: mein Gaumen wurde mehr als zufriedengestellt."

Preise

"Das Tatar 13,50 Euro. Das Wallerfilet 20,50 Euro. Hauptgerichte insgesamt zwischen 8,50 Euro und 26 Euro. Es gibt selbstverständlich auch Menüs - drei Gänge beginnen bei 39 Euro."

Freizeittipp

Schneiders Freizeittipp

"Unterwegs sein in den Weinbergen ist für mich immer was ganz Besonderes. Und natürlich die berühmte Lage 'Escherndorfer Lump' aus der Nähe anschauen. Fantastische Blicke tun sich da auf, wenn man diese steilen Hänge sieht, dann wird einem auch schnell klar, wie anstrengend die Arbeit im Weinberg ist. Ein unbedingtes Muss ist das Übersetzen mit der Fähre auf dem Altmain von Escherndorf nach Nordheim. Die Fahrt ist kurz, aber schön. Radlfahrer zahlen übrigens 70 Cent dafür. Willkommen an der Mainschleife."