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750.000 Euro Schaden Dach-Einsturz von Schrobenhausen wird untersucht

Kurz vor Ladenschluss war am Donnerstagabend das Dach eines Textilgeschäfts in Schrobenhausen eingestürzt. Durch glückliche Umstände wurde niemand verletzt. Jetzt läuft die Suche nach der Ursache.

Von: Susanne Pfaller

Stand: 24.06.2016

Dach von Textilgeschäft in Schrobenhausen eingestürzt. | Bild: Axel Mölkner-Kappl / BR

Bis weit nach Mitternacht waren THW, Feuerwehr, Rettungsdienste und Polizei im Einsatz. Die 100 Einsatzkräfte suchten mit einem Hubschrauber und einer Wärmebildkamera nach einer möglichen Vermissten. Eine Verkäuferin hatte in dem betroffenen Textilladen der KIK-Kette eine letzte Kundin vermutet. Doch die Suche mit Wärmebildkamera verlief ergebnislos. Da im Raum Schrobenhausen auch keine Vermisstenanzeige erstattet wurde, geht die Polizei "nach menschlichem Ermessen" davon aus, dass sich niemand mehr beim Einsturz in dem Gebäude befand.

Gesamtschaden liegt bei rund 750.000 Euro

Der Grund für den Einsturz der Dachkonstruktion an dem erst 2002 im Schrobenhausener Gewerbegebiet Mühlried erbauten Haus ist noch unklar. Bei dem Unglück am Donnerstagabend war ein Teil der Holzkonstruktion über dem Textilmarkt etwa eine Stunde vor Ladenschluss eingestürzt und in den Verkaufsraum gefallen. Da sich der Einsturz durch Bewegungen in der Decke ankündigte, konnten sich alle Personen noch rechtzeitig in Sicherheit bringen. Die Betroffenen wurden im Laufe des Freitags zu den näheren Umständen befragt.

Trümmerteile werden per Hand abgetragen

Kripo-Ermittler waren mit einem Gutachter und Verantwortlichen des Bauamts vor Ort, um nach dem möglichen Auslöser zu suchen, wie ein Polizeisprecher sagte. Vermutlich ab Montag (27.06.16) sollen die Trümmerteile des einsturzgefährdeten Gebäudes im Beisein des Gutachters abgetragen werden. "Das muss akribisch und teilweise per Hand geschehen und kann sich über Wochen hinziehen", sagte der Sprecher. "Erst dann kann die Ursache festgestellt werden." Bis dahin sei der Unglücksort abgesperrt.

Der Gesamtschaden wird auf rund 750.000 Euro geschätzt; etwa 500.000 Euro Schaden entstand an dem Gebäude, etwa 250.000 Euro an der Ware des Ladens.


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Pragmatiker, Sonntag, 26.Juni 2016, 17:54 Uhr

6.

Vielleicht auch Baupfusch? Und es konnte nicht so gemacht werden, wie beim angezündeten Asylantenheim... Tja, wir nähern uns immer weiter den Zuständen in anderen Ländern. Wo gestreckt wird und sich Qualitätskorruption einschleicht, weil es für ehrlich bezahlte Arbeit nicht mehr langt.

es reicht, Freitag, 24.Juni 2016, 17:54 Uhr

5.

Hauptsache billig, ob Dach oder Kleidung.

Wolf, Freitag, 24.Juni 2016, 15:08 Uhr

4. Echt jetzt?

250 000€ schaden an der Ware...ist euch da ne null verrutscht? Ich dachte das war kik und nicht Gucci? Wichtiger wäre es weitere Gebäude zu überprüfen da diese Märkte oftmals alle gleich gebaut sind...von der Stange halt,ist ja billiger.

Unbedacht, Freitag, 24.Juni 2016, 09:59 Uhr

3. Verantwortliche hinter Gitter

Wann wird endlich der erste Ingenieur, der ein Dach konstruiert, das nicht hält, für ein paar Jahre ins Gefängnis gesteckt?

Können die Bauingenieure nicht rechnen? Oder wurde am Bau gepfuscht? Das kann doch nicht ohne strafrechtliche Konsequenzen sein.

  • Antwort von Manfred, Freitag, 24.Juni, 11:49 Uhr

    1. Da hier niemand verletzt wurde oder ums Leben kam, sind strafrechtliche Konsequenzen kaum zu erwarten. - Man mag es gut oder schlecht finden, aber unser gesamtes Strafrecht basiert eher auf "was ist passiert" als auf "was hätte passieren können".

    2. Bei Körperverletzung oder Todesfällen gibt es natürlich immer strafrechtliche Ermittlungen. Aber wie Sie selbst andeuten, ist eine Schuldfrage oft kaum eindeutig zu klären. Fehler der Statiker, Fehler beim Bau? - Meistens dürfte es eher Pfusch am Bau sein, aber hierfür eine Person strafrechtlich zu belangen, ist oft unmöglich.

  • Antwort von Bob der Baumeister, Freitag, 24.Juni, 13:36 Uhr

    Wieso Ingenieur? Die Firma verkauft Billig-Klamotten und wird daher auch den Auftrag für das Dach an den billigsten Anbieter vergeben haben, den sie finden konnte. Und der wird das Dach mit den billigsten Arbeitskräften die zu finden waren hingepfuscht haben. 2012 sind in Pakistan 250 Menschen in einer Textilfabrik verbrannt, die auch für das nun betroffene Unternehmen produziert hat. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis Profitgier und Billig-Mentalität auch bei uns Menschenleben kosten werden.

  • Antwort von Isabell, Freitag, 24.Juni, 13:57 Uhr

    Das kann auch am Material liegen, schlechtes Holz etc. oder eben Pfusch am Bau - erstmal abwarten, woran es lag, dann können Sie gerne drakonische Strafen für einen ganzen Berufszweig verlangen.

HinterTürkisch, Freitag, 24.Juni 2016, 01:09 Uhr

2. Wärme und Wärmebildkamera

Hört sich jetzt nach Nörgeln an, stellt sich aber als interessanter Stolperstein heraus: Das Dach war doch sicher auch ganztätigem Sonnenschein ausgesetzt:: Wie kann dann darunter ein normal warmer menschlicher Körper geortet werden...?