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Pilze sammeln Wer hilft, wenn ich mir bei gesammelten Pilzen nicht sicher bin?

Pilze sammeln macht Spaß - kann aber auch gefährlich enden. Wie Sie Pilze richtig erkennen, welche Mengen erlaubt sind und an wen Sie sich bei Unsicherheiten wenden können, erfahren Sie hier.

Stand: 18.08.2023

Eine Frau steht im Wald und betrachtet einen Pilz. | Bild: picture-alliance/dpa

Wie kann ich Pilze erkennen?

Im Grunde hilft nur Erfahrung, denn viele Pilzsorten sehen einander sehr ähnlich - die Gefahr, dass statt eines Speisepilzes ein Giftpilz im Körbchen landet, ist gerade für Sammel-Neulinge groß. "Jeder Pilz ist anders, und keiner ist so wie auf dem Bild", sagt BAYERN 1 Pflanzenexpertin Karin Greiner. Ein aktuelles Pilzbuch ist in jedem Fall unerlässlich, aber: Der reine Vergleich mit einem Bild reicht oft nicht aus, um einen Pilz zweifelsfrei zu bestimmen.

Karin Greiners Empfehlung lautet daher, vor dem Sammeln erst einmal eine Pilzführung mit einem Experten zu machen, bei der Sie mehr über die Eigenarten der Pilze erfahren. Zum Beispiel, ob sich die Schnittfläche nach dem Schneiden verfärbt oder nicht. Solche Führungen werden oft von lokalen Volkshochschulen angeboten; aber auch übers Internet kann man fündig werden - einfach nach "Schwammerlseminar" oder "Pilzwanderung" in der Nähe des eigenen Wohnortes suchen.

Darf ich diesen Pilz essen?

Sammeln Sie nur die Pilze, die Sie sicher erkennen!

Grundsätzlich gilt: Wenn Sie sich nicht völlig sicher sind, welchen Pilz Sie vor sich haben, lassen Sie ihn besser stehen - die Gefahr ist zu groß, dass Sie vielleicht doch einen giftigen Doppelgänger vor sich haben. Und giftig bleibt giftig, da hilft auch kein gründliches Durchkochen.

Pilzexperten Bayern

In ganz Bayern gibt es Pilzberater und Pilzberaterinnen, die eine Durchsicht gesammelter Pilze anbieten. Dank der Expertinnen und Experten können Sie so sichergehen, dass nicht doch ein Giftpilz auf dem Teller landet. Die Kontakte für Ihre Region finden Sie hier:

Bitte sammeln und bringen Sie aber nur die Pilze mit, die Sie kennen oder bei denen Sie halbwegs sicher sind - Alle Pilze (auch die giftigen) haben eine wichtige Funktion im Lebensraum Wald. Wenn Sie eine Pilzberatung in Anspruch nehmen wollen, ist das wichtig:

  • Nur frische, nicht verdorbene und nicht eingefrorene Pilze mitbringen.
  • Am besten das eigene Pilzbuch mitbringen, damit Sie zusammen mit dem Berater die Pilze mit den Bildern vergleichen können.

Welche Mengen sind erlaubt?

Zwei Sammler mussten in einem Fall in Baden-Württemberg 1.700 Euro Strafe zahlen, weil sie 19 Kilo Steinpilze gesammelt hatten. Was ist also erlaubt?

Im Bundesartenschutzgesetz heißt es, dass geschützte Arten - dazu zählen Steinpilze, Rotkappen, Birkenpilze und Pfifferlinge - nur in geringen Mengen zum eigenen Bedarf gesammelt werden dürfen. Die Bayerische Verfassung garantiert jedem Bürger das Recht, Waldfrüchte in ortsüblichem Umfang zu sammeln. In der Regel sind das ein bis zwei Kilo pro Person und Tag. Wer gewerbsmäßig Pilze sammelt und verkauft, braucht eine Genehmigung der Unteren Naturschutzbehörde.

Hier geht es direkt zum Pilzquiz!

Wie viele Pilze darf ich sammeln?

Wer seine Pilze von einem Pilzexperten oder einer Pilzexpertin checken lässt, sollte trotzdem nicht wild drauf los sammeln und Pilze auf gut Glück einpacken. "Pilze haben einen sehr hohen Wert für den Wald", sagt Karin Greiner. Sie versorgen Bäume durch ihr unterirdisches Geflecht mit Wasser und Mineralstoffen und sind deshalb wichtig für das Ökosystem im Wald. Wer zu viele Pilze schneidet, stört das System.

Pilze: Wie lange haltbar?

Die frischen Pilze sollten laut Karin Greiner maximal einen Tag im Kühlschrank gelagert werden, da sie sehr schnell verderben. "Stimmen Sie deshalb Ihre Sammeltour auf die Öffnungszeiten der Pilzberater ab", empfiehlt Greiner. Dann können Sie Fundstücke frisch genießen.

Auch interessant: Soll man Pfifferlinge waschen? Oder kann man Pfifferlinge einfrieren?

Rezepte Waldpilze

Hier zwei feine Rezepte für die gesammelten Pfifferlinge - Pizza mit Pfifferlingen und besondere Rahmschwammerl.


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