Bayern 1 - Experten-Tipps


72

Ziergarten Tipps und Tricks Wie wird der Garten schön?

Rosen, Stauden, grüner Rasen - der Ziergarten kann eine Augenweide sein. Wie Sie viel Freude und möglichst wenig Arbeit damit haben, verrät die BAYERN 1 Pflanzenexpertin Karin Greiner.

Von: Karin Greiner

Stand: 26.06.2018

Eine hübsche Impression von einer Terrasse | Bild: mauritius-images

Pflanzen aller Art werden am besten dann umgetopft, wenn sie wieder wachsen – also im Frühling.

Das sind die Früchte des Alpenveilchens. Um sich fortzupflanzen, hat das Alpenveilchen eine ganz besondere Strategie: Sobald die Blütentriebe bestäubt sind, senkt es sie zu Boden. Dann entstehen runde Kapseln. Wenn die auf dem Boden liegen, öffnen sie sich und die Samen fallen raus. Das mögen die Ameisen, denn an den Samen finden sie ein nahrhaftes Anhängsel. Die Ameisen verschleppen so die Samen und sorgen dafür, dass sich das Alpenveilchen ausbreitet.

Im Haus feiert das Alpenveilchen momentan ja eine Art Come-Back. Damit Sie möglichst lange Freude damit haben, sollten Sie es hell und kühl stellen. Das Fensterbrett im Schlafzimmer eignet sich gut, weil es das Alpenveilchen mag, wenn’s um die 15 Grad hat. Beim Gießen sollten Sie darauf achten, die Knolle nicht von oben zu gießen, sonst fault sie.

Jetzt im Herbst (Oktober) ist noch Zeit, um Gehölze fürs kommende Frühjahr zu pflanzen. Wer’s duftend mag, kann Flieder, Jelängerjelieber, Bauernjasmin oder Holunder setzen. Holunder hat schöne Blüten, die toll duften. Früher hatte jeder Bauernhof einen Holunder, da hier die guten Hausgeister ihren Sitz haben. Außerdem soll der Holunder eine glückliche Ehe versprechen und wer sich unter dem Hollerbusch küsst, dem wird der Kinderwunsch erfüllt. 

Wenn in Ihrem Garten alles gut wächst, brauchen Sie keine Bodenanalyse. Bei einer Gartenneuanlage kann es durchaus sinnvoll sein. Oder wenn Ihr Gemüse nicht gut gedeiht oder die Zierpflanzen mickern. Das muss auch nicht jedes Jahr gemacht werden, sondern es reicht alle drei bis fünf Jahre. So eine Bodenanalyse ist nicht teuer, es kostet etwa 20 Euro. Sie bekommen dann Informationen über die in der Erde enthaltenen Hauptnährstoffe sowie eine Düngeempfehlung.

Bodenanalysen führen zum Beispiel Garten-Center, private Labors, Gartenbauvereine oder die Bayerische Landesanstalt für Wein- und Gartenbau in Veitshöchheim durch.

Zinnkraut (auch Schachtelhalm genannt), Giersch und Ackerwinde wachsen gern auf verdichtetem Boden. Außerdem vermehren sich diese Pflanzen dann gern. Das ist ein lästiges Problem, dem Sie nur Herr werden, wenn Sie ebenso "lästig" sind. Gehen Sie hartnäckig vor. Rupfen Sie das Zinnkraut aus - und zwar beständig. Nur so können Sie ihm die Lebenskraft entziehen. Eine Legende besagt übrigens, dass sich an jedem Wurzelende vom Schachtelhalm ein kleiner Goldklumpen befindet. Vielleicht stimmt’s ja?

Sie können die Pflanzen auch eindämmen, indem Sie mulchen. Rindenhumus ist dafür gut geeignet, denn der nimmt anderen Pflanzen keine Nährstoffe weg, hält aber Unkraut nieder. Kräftig treibende und fast schon selbst wuchernde Pflanzen wie Erdbeeren oder Storchschnabel nehmen Zinnkraut den Platz weg. Und noch etwas: Sooo schlecht ist es auch nicht, wenn Zinnkraut/Schachtelhalm bei Ihnen wächst. Den können Sie für eine Brühe oder einen Tee verwenden und damit Ihre Rosen gegen Sternrußtau stärken.

Weißdorn ist als Heckenpflanze vor allem deshalb beliebt, weil er nichts übel nimmt. Sie können ihn bis knapp über den Boden zurückschneiden (der Fachmann nennt das "auf den Stock setzen"). Der Weißdorn treibt dann aus "schlafenden Augen" (Knospen) an der Basis gut nach, ebenso wie Hainbuche und Liguster, die auch gern als Heckenpflanzen verwendet werden. Die Verjüngungskur ist wichtig, damit die Hecke nicht überaltert. Als Faustregel gilt: Je jünger die Hecke, desto tiefer können Sie schneiden. Bei älteren Hecken würde ich 30 Zentimeter über dem Boden stehen lassen, also in etwa Kniehöhe schneiden. Damit Sie keine hässlichen Lücken in der Hecke haben, können Sie die Hecke ja Stück für Stück verjüngen. Fangen Sie einfach an den ältesten, nicht mehr so schönen Stellen an und arbeiten Sie sich langsam vor. Bester Zeitpunkt zum Schneiden ist nach dem Trieb, also im März oder im Juli.

Thujienhecken können Sie eigentlich das ganze Jahr schneiden, solange es nicht friert. Optimal ist der Schnitt aber nach Johanni, also nach dem 24. Juni, bis etwa Ende Juli.

Buchs schneiden Sie am besten in den Monaten ohne "R" und lieber an einem wolkigen Tag. Bei Sonnenschein würden die Triebe verbrennen. Damit der Buchs schön dicht wird, schneidet man ihn mehrmals im Jahr. Wenn es nur darum geht, ihn einmal in Form zu bringen, bietet sich auch hier der Schnitt nach Johanni an, weil jetzt die Hauptwachstumszeit zu Ende geht.

Wenn der Blütenreichtum aus einer Wiese verschwindet, liegt es oft daran, dass zum falschen Zeitpunkt gemäht wurde. Das passiert, wenn der Schnitt vor dem Versamen der Blumen auf der Wiese erfolgt. Selbst wenn die Pflanzen verblüht sind, sollte noch nicht gemäht werden. Denn nach dem Blühen müssen die Blumen noch Zeit bekommen, ihre Früchte auszubilden und ihre Samen zu verstreuen. Erst dann ist der Fortbestand der Blumen in der Wiese gesichert. Wer eine schöne, volle Blumenwiese möchte, der sollte nur zweimal jährlich zum Mäher greifen. Um Blumen in die Wiese zurück zu bringen, empfiehlt Bayern 1- Pflanzenexpertin Karin Greiner über die frisch gemähte Fläche auch Heu einer Blumenwiese vom Bauernhof zu streuen. Die sog. Heublumen, also die aus dem Heu fallenden Samen, ergeben bestes Blumenwiesen-Saatgut.

Rasen braucht viel Pflege. Zum Düngen können Sie Kompost verwenden, den Sie ganz fein sieben und dann in einer dünnen Schicht auf den Rasen streuen. Das ist die allerbeste Düngung, dann können die Gräser nach dem Vertikutieren Kraft schöpfen und auch das Moos hat keine Chance. Zusätzlichen Dünger brauchen Sie dann nicht. Das wäre eher schädlich, weil die Gräser dann anfälliger für Krankheiten wären. Wenn der Boden zu fest ist, kann etwas Sand sinnvoll sein. Kahle Stellen im Rasen können Sie noch bis in den Mai nachsäen.

Der Regen der letzten Wochen hat viel dürre Rasenfläche wieder grün werden lassen. Ein paar braune Flecken aber sind geblieben. Durch die vorangehende große Trockenheit sind die Graswurzeln abgestorben. Es dauert, bis es wieder grünt. Greifen Sie jetzt zum Vertikutierer und säen Sie nach. Was jetzt erledigt wird, kommt gut durch den Winter. Im Frühjahr spriest der Rasen dann in einem durchgehenden Grün. Gedüngt wird jetzt nicht mehr, sondern erst wieder im Frühjahr.

Zuerst einmal: Diese kahlen Stellen, die sich in der Mitte des Zebragrases bilden, sind ganz normal. Ziergräser breiten sich aus, werden größer und dann bildet sich in der Mitte eine kahle Stelle. Das sieht nicht schön aus. Aber es gibt Abhilfe: Schneiden Sie alle alten Halme ab. Graben Sie das Zebragras aus und teilen Sie den Wurzelballen in mehrere kleine Stücke. Die pflanzen Sie jetzt neu ein. Das wirkt wie eine Verjüngungskur, das Gras wächst dicht und ohne Kahlstellen nach.

Bei einem wuchernden Farn sollten Sie bereits VOR dem Einpflanzen eine Wurzelsperre anbringen. Dafür ist es jetzt zu spät. Wenn Sie hartnäckig bleiben, haben Sie dennoch eine Chance. Entfernen Sie jedes bisschen Grün, das sich zeigt. Über die grünen Blätter sammelt der Farn Kraft, was zu immer neuem Wachstum führt. Deshalb müssen Sie alles Grüne abschneiden, sobald es sich zeigt - je früher und gründlicher, umso effektiver entziehen Sie dem Farn damit die Wachstumsgrundlage. Wenn Sie die braunen, über den Winter abgestorbenen Farnblätter entfernen, entdecken Sie knapp an der Erdoberfläche einen kleinen Buckel. Das ist das "Herz" des Farns, aus dem neue Wedel sprießen. Den können Sie mit einem Spaten ausgraben, dann kann hier kein neuer Farn wachsen.

Eine Tulpenzwiebel blüht immer nur einmal, dann ist sie erschöpft. Nach der Blüte bildet sie Tochterzwiebeln. Bei kräftigen Sorten blühen diese Tochterzwiebeln bereits im ersten Jahr, bei manchen kann es aber dauern, bis die Zwiebeln stark genug zum Blühen sind. Mit Dünger können Sie da übrigens nicht viel ausrichten, Sie brauchen Geduld. Bei den Tochterzwiebeln wachsen erst mal nur Blätter, bis sie genügend Kraft zum Blühen haben. Die Blätter sollten Sie unbedingt stehen lassen, bis sie welk werden. Das gilt auch für andere Frühlingsblüher wie Schneeglöckchen, Krokusse und Narzissen. Über die Blätter sammeln die Zwiebeln Kraft, um im kommenden Jahr blühen zu können. Lassen Sie die Zwiebeln im Boden.

Abgeblühte, ausgereifte und trocken über den Sommer gebrachte Hyazinthenzwiebeln von der alten Erde befreien. Treiberei lohnt sich nur, wenn die Zwiebeln groß, knackig und saftig sind. Außerdem brauchen sie Kälte. Deshalb empfehle ich, die Zwiebeln sechs Wochen ins Gemüsefach im Kühlschrank zu legen. Da trocknen sie nicht aus. Das macht man normalerweise bereits im Herbst, damit die Hyazinthen dann schon zeitig im Jahr zum Blühen gebracht werden können. Jetzt im Januar geht’s aber auch noch, die Blüte wird dann halt auf März verschoben. Dann wie für die Treiberei üblich auf Hyazinthengläser setzen, alternativ in sandige Erde eintopfen. Auch bei anderen Zwiebeln wie Milchsternen oder Calla können Sie das machen.

Daran war wohl der Spätfrost im Frühling schuld. Hortensien legen ihre Blüten schon im Herbst an. Wenn sie im Mai vom Frost überrascht werden, sterben die Knospen ab. Lassen Sie diese eine Blüte über den Winter stehen, sie wirkt wie ein natürlicher Winterschutz. Im zeitigen Frühjahr sollten Sie die Hortensie dann zurückschneiden. Dabei müssen alle erfrorenen Teile – auch Knospen – entfernt werden. Danach haben Sie gute Chancen, dass sich die unteren Triebe entwickeln.

Der Christbaum im Topf sollte nur so kurz wie möglich im Haus bleiben, am besten nicht länger als drei Tage. Die Wärme weckt ihn aus seiner Winterruhe. Wenn Sie den Baum dann ins Freie stellen, sollten Sie ihn langsam an den Temperaturunterschied gewöhnen. Also zum Beispiel erst einmal auf dem Balkon, der Terrasse oder an der Hauswand zwischenparken. Und dann sollte er aus dem Topf in die Erde gepflanzt werden. Hier könnte es problematisch sein, weil im Winter der Boden hart oder gefroren ist. Sobald es möglich ist, können Sie ihn einpflanzen. Ganz wichtig: Den Topf entfernen, damit die Wurzeln genügend Platz haben, sich auszubreiten.

Wenn die Temperaturen unter fünf Grad fallen, können empfindliche Pflanzen Schäden davontragen. Besonders empfindlich sind wärmeliebende Gemüse wie Tomaten, Gurken, Kürbis, Zucchini und Schnittsalat, sowie alles frisch gepflanzte.  Erdbeerblüten können so stark geschädigt werden, dass die Früchte verkümmern. Auch Hibiskus, Geranien, Petunien und Begonien oder Basilikum leiden unter den niedrigen Temperaturen.

Sie sollten möglichst mit einem Vlies vor der Kälte geschützt werden. Am Morgen danach sollten Sie die Pflanzen auf Kälteschäden kontrollieren: Schwarze Flecken auf dem Basilikum, welke Triebe oder verfärbte Blätter sind Anzeichen dafür. Die geschädigten Pflanzenteile müssen Sie großzügig abschneiden und entsorgen. Sie sind Eingangspforten für Schädlinge und Krankheiten.

Keine Angst, wenn die Pflanzen danach (sehr kümmerlich und) etwas gerupft ausschauen. Sie erholen sich erstaunlich schnell.

Christrosen zählen zu den Winterblühern. Im Laden bekommen Sie meist vorgezogene Pflanzen, die bereits blühen. Die müssen Sie ziemlich kühl stellen. Bei Wärme im Haus fühlt sie sich nicht wohl. Der Standort sollte zudem hell, aber nicht prallsonnig, sein. Wenig gießen und dann so schnell wie möglich ins Freie pflanzen. Das geht bei milden Temperaturen jederzeit, wenn der Boden nicht gefroren ist. Der Standort im Garten sollte im Winter hell und sonnig sein, im Sommer aber halbschattig und kühl. Der Boden sollte kalkhaltig, humusreich und nicht zu trocken sein. Staunässe mögen Christrosen auch nicht. Am richtigen Platz fühlt sich die Pflanze wohl und Sie haben viele Jahre Freude damit.

Phlox ist eine Prachtstaude. Da ist es wichtig, sie alle paar Jahre aus der Erde zu nehmen, teilen und in kleinen Teilstücken wieder neu einpflanzen und mit Kompost düngen. Das wirkt wie eine Verjüngungskur und lässt sie kräftig treiben.

Vielleicht haben Sie auch zu viel Rindenmulch um den Phlox. Rindenmulch verbraucht Stickstoff, der dann dem Phlox fehlt. Mein Tipp: Mit angewelktem Grasschnitt mulchen oder Rindenhumus statt Rindenmulch verwenden.

Je älter die Rose ist, desto schwieriger ist das Umpflanzen. Je mehr junge Triebe die Rose hat, desto lohnenswerter ist das Unterfangen. Der optimale Zeitpunkt zum Umpflanzen ist im Oktober/November, wenn das Laub abgefallen ist. Vorm Umpflanzen muss die Rose sehr stark zurückgeschnitten werden, bis nur noch etwa 20 bis 30 Zentimeter übrig sind. Vorsichtig aus dem Boden heben und dabei möglichst viel Wurzelwerk und Heimaterde mitnehmen. Da Rosen Tiefwurzler sind, müssen Sie da zum Teil richtig tief graben. Dann sämtliches Laub entfernen. Beim Einsetzen muss das neue Loch so tief sein wie das alte. Wählen Sie den richtigen Standort: Rosen mögen’s gern sonnig. Setzen Sie die Rose wie wurzelnackte Neuware ein. Die Veredelungsstelle muss fünf Zentimeter tief in die Erde. Verwenden Sie am besten ungedüngte, schwere Erde. Häufeln Sie dann mit lockerer Erde an, so dass von der Rose nur noch fünf Zentimeter der Triebe herausragen.

Mein Tipp: Da Sie die Rose vorm Ausgraben zurückschneiden, können Sie dabei gleich ein paar Stecklinge gewinnen: Von sogenannten halbreifen Trieben, also noch nicht vollständig verholzten, aber auch nicht mehr ganz weichen Zweigen einen 20 bis 30 Zentimeter langen Abschnitt schneiden. Das untere Ende lang schräg anschneiden, zu zwei Dritteln in die Erde stecken, leicht feucht halten. Sollte das Umsetzen nicht glücken, können Sie mit den Stecklingen neue Rosenbüsche ziehen.

Sobald keine strengen Nachtfröste mehr kommen. Es gibt sogenannte „Zeigerpflanzen“, an denen Sie sehen, was in der Natur geschieht. Wenn die Forsythien zu blühen anfangen, ist kaum noch mit eisigen Nächten zu rechnen. Deshalb ist dann ein guter Zeitpunkt zum Rosenschneiden.

Das lag an den milden Temperaturen. Sie müssen das alte Laub auch nicht unbedingt entfernen. Wenn es arg hässlich aussieht, können Sie die Blättchen einzeln abzupfen, aber zum einen ist jetzt, wenn die Forsythien blühen, Zeit zum Rosen-Schneiden, da kommt einiges an Laub weg. Zum anderen wachsen jetzt auch neue Blätter, die die alten nach und nach verdrängen.

Das ist Sternrußtau, eine Pilzkrankheit. Als Sofortmaßnahme müssen Sie alle befallenen Blätter schnellst möglich und sehr sorgfältig entfernen. Werfen Sie sie nicht auf den Kompost, sondern in die Tonne. Damit die Rose wieder zu Kräften kommt, können Sie sie mit Schachtelhalmtee besprühen. Normalerweise macht man das vorbeugend, also wenn die ersten Blätter sprießen. Aber auch bei Befall kann das noch helfen. Schachtelhalm wächst entweder bei Ihnen im Garten oder Sie können ihn in der Apotheke kaufen. Daraus kochen Sie einen Tee, lassen ihn abkühlen und füllen ihn in eine Sprühflasche. Damit besprühen Sie die Rose einmal pro Woche.

Bei englischen Rosen hat man gewöhnlich mit Stecklingen Erfolg, wenn es sich um Sorten mit starken, nach oben strebenden Trieben handelt. Eher weniger gelingt die Stecklingsvermehrung bei Sorten, deren Triebe weich und überhängend sind.

Am besten funktioniert es mit sogenannten „halbreifen“ Trieben. Das sind Triebe aus diesem Jahr, die noch nicht stark verholzt sind, aber auch nicht mehr ganz weich sind. Schneiden Sie aus einem kräftigen Trieb ein Mittelstück heraus, etwa so lang wie eine Handspanne. Den Trieb bis auf das obere Blattpaar entblättern. In einen 30 bis 40 Zentimeter hohen Topf geben Sie ein locker-sandiges Substrat hinein und stecken den Steckling rein – und zwar bis zum ersten Blattansatz, das heißt, es ist mehr unter als über der Erde. Jetzt müssten Sie eine Gewächshausatmosphäre schaffen; entweder stellen Sie den Topf ins Gewächshaus oder Sie stülpen eine Plastiktüte über den Topf. Denken Sie dran, die Rose regelmäßig zu belüften. So kultivieren Sie den Steckling bis nächstes Jahr. Im Herbst des kommenden Jahres ist die Rose soweit, dass Sie sie auspflanzen können.

Ob der Steckling Wurzeln geschlagen hat, sehen Sie entweder, weil frische Blätter wachsen oder Sie bemerken es am Widerstand, wenn Sie den Steckling ganz vorsichtig nach oben zu ziehen versuchen.

Rindenmulch eignet sich zum Mulchen von Rosen. Allerdings mag mancher Rindenmulch nicht. Deshalb gibt es Alternativen: Ich gebe meinen Rosen immer Beinwellblätter. Beinwell düngt und lockert den Boden. Die Blätter sind schnell ausgelegt und verrotten von selbst. Sie können auch die fein gehäckselten Äste vom Heckenschnitt ins Rosenbeet geben.

Eine andere Variante: Unterpflanzung. Pflanzen Sie zum Beispiel Frauenmantel um die Rosen. Mit den Jahren schließt der sich schön um die Rosen und das Unkraut hat keine Chance mehr.

Schneiden Sie die verwelkten Blüten ab. Allerdings nicht nur den Kopf, sondern zusätzlich zwei darunterliegende Laubblätter. Das ist unter Umständen ein ganzes Stück. Das macht man, damit ein kräftiger Stängel nachwächst.

Wenn Sie den verwelkten Blütenkopf nicht schneiden, würde der sich zur Frucht, also in eine Hagebutte, entwickeln. Das kostet die Rose viel Kraft; sie vergisst, neue Blüten zu bilden. Wenn Sie sie zurückschneiden, kommen neue Knospen nach und Sie haben bis in den Herbst eine Blütenpracht. Das Zurückschneiden tut der Rose übrigens richtig gut! Außer bei Wildrosen, wenn Hagebutten erwünscht sind…

Trotz anhaltender Dürre und großer Hitze, unter der sogar Bäume und Sträucher sichtlich leiden, machen die Rosensträucher in den meisten Gärten doch noch einen recht frischen, vitalen Eindruck – dank sehr tiefreichender Wurzeln. Viele sind gerade noch einmal so richtig in Fahrt gekommen und haben viele Blüten gebildet. Das wirft die Frage auf, ob die Rosen nicht auch Nährstoffnachschub brauchen? Antwort: Jetzt nicht mehr. Damit der Dünger zu den Wurzeln gelangt, müsste es anhaltend regnen oder man müsste gießen, gießen, gießen. Flüssige Düngerlösung bleibt sonst in der obersten Erdschicht, wo die Rosen gar nichts damit anfangen können. Fester Dünger wird gar nicht umgesetzt, weil die Bodenorganismen ebenfalls dursten und kaum arbeiten. Zudem würde der Düngernachschub nur Wachstum ankurbeln, und das wiederum den Wasserbedarf erhöhen -Stress pur.

Sammeln Sie alle befallenen Pflanzenteile ein und schneiden Sie großzügig die befallenen Stellen weg. Am besten mit dem ganzen Stängel, um sicherzugehen, dass es nicht der Rosentriebbohrer ist. Der setzt sich in den Trieben fest.

Zusätzlich können Sie die Schädlinge verwirren, indem Sie die Rosen mit Lavendelöl einsprühen. Die Läuse finden die Rosen nicht, weil sie wegen des Geruchs denken, auf Lavendel gelandet zu sein.

Für die Lösung geben Sie auf einen Liter Wasser zehn Tropfen ätherisches Lavendelöl und einen kleinen Spritzer Spülmittel. Das Gemisch kommt in eine Sprühflasche und damit sprühen Sie die Rosen immer wieder ein. Besonders nach Regentagen, damit der Duft erhalten bleibt. Die beste Zeit zum Sprühen ist frühmorgens, keinesfalls in der Mittagshitze oder wenn die Sonne auf die Blätter brennt.

Diese natürliche Schädlingsbekämpfung bewirkt keine Wunder. Sie müssen sie regelmäßig anwenden, die Pflanze beobachten und wenn die Schädlinge nicht weniger werden, zur Schere greifen.

Dazu sind alte Rupfensäcke ideal. Zum Einwickeln der Rosenbögen sollten Sie luftdurchlässiges Material nehmen, Plastik eignet sich also nicht. Die Bögen sollen auch nicht zu dick eingepackt werden.

Rosen sind sogenannte Kaltkeimer, das heißt, sie brauchen zum Keimen eine Kältephase. Dafür legt man die Hagebuttenkernchen, in denen die Samen stecken, erst mal für ein bis zwei Tage in Wasser, damit sie aufquellen. Danach kommen sie in eine Aussaatschale mit Erde und entweder gleich nach draußen, in den Winter, oder Sie lagern sie im Kühlschrank. Damit gaukeln Sie den Samen den Winter vor. Im Frühjahr ins Warme holen, dann fangen die Rosenkeimlinge an zu wachsen.

Das ist ein generelles Problem von Staudenpflanzen, also Pflanzen die im Winter oberirdisch komplett absterben und nur durch ihr Wurzelwerk in der Erde überleben. Diese Pflanzen können über Jahre hinweg blühen, doch irgendwann setzt von der Mitte her eine zunehmende Vertrocknung ein. Fachleute sprechen von einer Vergreisung. Was hilft dagegen? Karin Greiner empfiehlt eine Teilung der Pflanzen.

Je nach Bodenart sollte das alle drei bis vier Jahre passieren. Bei besonders guten Böden kann es auch mal bis zu sechs Jahre bis zur notwendigen Teilung dauern. Dann am besten die Pflanze komplett mit der Grabegabel aus dem Boden holen und in faustgroße Stücke zerteilen. Die kräftigsten Knäule direkt wieder einzeln einpflanzen, den eher älteren Knollen entweder als Experiment eine nicht so präsente Stelle im Garten zur Regeneration geben oder gleich auf dem Kompost entsorgen.

Eigentlich werden Rhododendren nicht geschnitten, sie vertragen aber einen radikalen Rückschnitt. In aller Regel treiben sie wieder aus, es sei denn, es sind hochwertige veredelte Pflanzen. Am besten schneiden Sie jedes Jahr ein paar Äste tief heraus, damit die Wuchsform nicht gestört wird. Wenn die Sträucher insgesamt zu groß werden, können Sie bei allen Trieben ein Drittel wegnehmen.

Der richtige Zeitpunkt zum Schnitt ist im April, bevor der Rhododendron blüht. Jetzt im Herbst dürfen Sie nicht schneiden. Die Pflanze würde neu austreiben, die neuen Triebe wären jedoch nicht winterfest, sondern sehr frostempfindlich. Darunter würde der Rhododendron den ganzen Winter leiden.

Rhododendren mögen saure Böden, deshalb wird torfhaltige Erde empfohlen. Inzwischen gibt’s aber spezielle Rhododendren-Erde ohne Torf. Wenn sich die Rhododendren an ihrem Standort wohl fühlen, muss man auch die ältere Erde nicht unbedingt austauschen. Es geht ja darum, dass der Boden sauer ist. Dazu können Sie zum Beispiel Nadelstreu oder Kaffeesatz als Mulch unter dem Strauch verteilen.

Ja. Ich rate zu torffreier Erde, auch wenn diese teurer ist als Erde mit Torf. Torf gehört ins Moor. Es ist einer der wichtigsten Kohlendioxid-Speicher der Welt. Moore speichern mehr CO2 als alle Regenwälder zusammen.

Kaffeesatz und Teeblätter sind eigentlich keine Dünger, sondern viel mehr Bodenverbesserungsmittel. Sie säuern den Boden leicht an und sorgen für eine bessere Krümelstruktur. Das mögen die meisten Pflanzen (außer Kohlgewächsen, die einen basischen, kalkhaltigen Boden brauchen), wenn Sie es in „haushaltsüblichen“ Mengen verwenden. Wer unsicher ist, kompostiert Kaffeesatz und Teereste.

Wenn Sie ein Ameisenproblem haben, können Sie Kaffeesatz streuen. Das vertreibt die Tiere.

In einem Lichthof verhindern die Mauern rundherum meist die direkte Sonneneinstrahlung. Tageslicht gibt’s aber trotzdem, schließlich ist das ja gerade der Zweck eines Lichthofs – nämlich, dass Licht in die angrenzenden Räume fällt. Außerdem schützen die Mauern des Lichthofs die Pflanzen dort vor eisigem Wind. Viele Pflanzen brauchen kein direktes Sonnenlicht zum Leben. Auch in der Natur gibt’s Stellen, an die die Sonne nie scheint, zum Beispiel im dichten Wald. Eibe, Efeu oder Bambus eignen sich deshalb gut für die Bepflanzung eines Lichthofs. Sie können mit Blumenzwiebeln sogar noch Farbtupfer setzen: Immergrün, kleine Alpenveilchen oder Traubenhyazinthe wachsen dort gut.


72