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Mückensammler gesucht! Stadt Augsburg will Mückenatlas erstellen

Wie gefährlich sind fremdartige Mücken, die infolge der Klimaerwärmung immer öfter hierzulande auftauchen? Das will die Stadt Augsburg wissen, und bittet ihre Bürger um Unterstützung.

Stand: 29.07.2016

Mückenschwarm | Bild: pa/dpa/Jochen Lübke

Neuerdings tauchen in Schwaben Insekten auf, die gefährliche Krankheiten übertragen können. Daher sollen die Augsburger, wenn ihnen besondere Mücken auffallen, diese in einem Behälter vorsichtig einfangen und dann durch Einfrieren töten. Die aufgetaute Mücke kann dann innerhalb der Öffnungszeiten im Gesundheitsamt der Stadt Augsburg (Karmelitengasse 11) abgegeben werden.

"Die Mücken müssen auf jeden Fall völlig unversehrt gefangen werden. Sie dürfen nicht zerquetscht werden. Man darf nicht drauf schlagen. Die Mücke sollte idealerweise mit einem Plastikbecher vorsichtig eingefangen werden."

Dr. Thomas Wibmer, Gesundheitsamt Augsburg

Baden-Württemberg: Asiatische Tigermücke hat sich angesiedelt

Einige der Mückenarten, die neuerdings auch in Süddeutschland auftauchen, können Krankheitserreger übetragen, wie zum Beispiel das Denguevirus oder das Zikavirus. In Baden-Württemberg hat sich laut Gesundheitsamt Augsburg die Asiatische Tigermücke bereits angesiedelt, sie kann zum Beispiel das angesprochene Denguefieber übertragen. In Bayern ist auch noch mit anderen Mückenarten zu rechnen. Alles nur eine Frage der Zeit, so der Experte vom Gesundheitsamt.

"Die wurden eingeschleppt durch den globalen Handel. Da sind z.B. Autoreifen eine Möglichkeit. Daran können sich Larven festsetzen."

Dr. Thomas Wibmer

Das Gesundheitsamt Augsburg wird die Mücken allerdings nicht selbst untersuchen. Es schickt sie an den Mückenatlas, der Mücken aus ganz Deutschland sammelt und Forschungsarbeiten unterstützt. Gerade die Einsendungen aus dem Süden Deutschlands sind für die Forscher interessant, weil damit gerechnet wird, dass sich die Mücken mit ihren Erregern von Süden her ausbreiten.

Kein sinnloses Töten - Insekten sind nützliche Tiere

Das Gesundheitsamt erhofft sich von diesem Projekt Einblicke in die Mückenpopulation in Augsburg Stadt und Land. Erschlagene oder anderweitig beschädigte Mücken jedoch sind nutzlos und können nicht angenommen werden. Laut einer Sprecherin der Stadt sollte das Projekt keineswegs als sinnloses Töten von Insekten missverstanden werden. Auch Insekten seien nützliche Lebewesen, allerdings sei in diesem Fall das Abtöten der Mücke leider unvermeidlich. Die Bürger können auch noch lebende Stechmücken-Exemplare ins Gesundheitsamt bringen.


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