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Alu-Grillschale Besser drauf verzichten

Alugrillschalen sind praktisch: Das Öl setzt sich nicht am Grillrost fest, Würstchen fallen nicht durch den Rost. Tatsächlich schadet uns zu viel Aluminium.

Stand: 12.04.2022

Fleisch liegt in einer Grillschale aus Aluminium. | Bild: mauritius-images

Wer Grillgut in Alufolie wickelt oder in eine Grillschale legt, will es eigentlich vor dem direkten Kontakt mit Rost und Flammen schützen – damit Fleisch und Fisch nicht verbrennen und sich keine giftigen Stoffe bilden. Doch genau das kann gesundheitsgefährdend sein, wie ein Test des ARD-Magazins "Plusminus" vor einiger Zeit gezeigt hat.

Die in den Einwegschalen enthaltenen Aluminiumionen können durch den Kontakt in Lebensmittel übergehen. Besonders stark ist der Effekt bei salz- oder säurehaltigen Lebensmitteln.

Mariniertes nicht in Aluschalen grillen

"Plusminus" hat gemeinsam mit einem Lebensmittellabor den Aluminiumgehalt vor und nach dem Grillen getestet: Mariniertes Fleisch und mit Zitrone angemachter Lachs, die in Aluschalen unterschiedlicher Hersteller gegrillt wurden, wiesen im zweiten Test bedenklich hohe Aluminiumwerte auf. Teilweise hatte sich die Konzentration an gesundheitsgefährdendem Aluminium in Schweineschnitzel, Lachs und eingelegtem Käse nach dem Grillen um das Dreifache erhöht.

Wieviel Aluminium ist undenklich?

"Der Mensch nimmt Aluminium  über Lebensmittel und Trinkwasser, aber auch über aluminiumhaltige Verbraucherprodukte wie Geschirr oder Lebensmittelverpackungen, kosmetische Mittel wie aluminiumhaltige Antitranspirantien oder Arzneimittel in den Körper auf."

Bundesinstitut für Risikobewertung

Aluminium kommt in der Natur, vor allem in der Erdkruste, vor. Über Trinkwasser und pflanzliche Lebensmittel gelangt es täglich in den Körper. Auch über Pfannen und Töpfe kann es in Lebensmittel gelangen. In geringen Mengen und bei gesunden Menschen ist das grundsätzlich nicht gefährlich. Doch sind die Mengen zu groß, kommen die Nieren mit dem Abbau nicht nach.

Drei Frauen beim grillen | Bild: mauritius-images zum Artikel Grillideen So ersetzen Sie Alu beim Grillen

Beim Grillabend gehören Aluminiumfolie und Aluschalen häufig dazu - auch, wenn Aluminium in großen Mengen gesundheitsschädlich sein kann. Grillen geht auch ganz ohne Alu. [mehr]

Die EFSA (Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit) empfiehlt daher gesunden Erwachsenen pro Woche nicht mehr als 1 Milligramm Aluminium pro Kilogramm Körpergewicht zu sich zu nehmen. Wer also 80 Kilogramm wiegt, sollte täglich nicht mehr als etwa 11 Milligramm zu sich nehmen – insgesamt. Im "Plusminus"-Test kam ein in der Aluschale gegrilltes Schnitzel auf über 12 Milligramm.

Deshalb: Salziges und Saures nie in Alu verpacken, weder in Folie noch in Schalen. Alternativ gibt es wiederverwendbare Grillschalen aus Gusseisen, Keramik oder Stahl – oder Sie wickeln Ihr Grillgut mal in Bananenblätter oder Holzpapier. Und auch das Aluminium in Deos im Blick haben.


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