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Beerdigung So kann man sich in Bayern bestatten lassen

Wie will ich mal bestattet werden? Die meisten Deutschen entscheiden sich mittlerweile für eine Feuerbestattung. Mit welchen Kosten Sie für eine Beerdigung rechnen müssen.

Stand: 30.10.2019 | Archiv

Grabstein in Landsberg am Lech | Bild: BR

Eigentlich gibt es nur zwei Arten der Bestattung - eine Beerdigung in einem Sarg oder eine Einäscherung. Bis 2011 wurden die meisten Menschen in einem Sarg in der Erde bestattet. Doch seitdem wählen immer mehr Menschen eine Feuerbestattung: 2016 wurden 64 Prozent der 900.000 Verstorbenen in Deutschland eingeäschert, so der Bundesverband der Bestatter. Viele Menschen wollen ihre Angehörigen nicht mit der Grabpflege belasten oder es gibt schlicht niemanden, der sich um das Grab kümmern kann. Für eine Urnenbeisetzung gibt es verschiedene Möglichkeiten.

Kann ich mich ohne Sarg bestatten lassen

In Bayern darf man sich seit neuestem in bestimmten Fällen auch ohne Sarg bestatten lassen. Mitte Oktober 2019 hat der Bayerische Landtag auf Antrag der Freien Wähler beschlossen, dass Bestattungen in einem Leichentuch "aus religiösen und weltanschaulichen Gründen" zulässig sind". Die endgültige Entscheidung darüber, ob das vor Ort möglich ist, sollen die Friedhofsträger haben.

Der Großteil der anderen Bundesländer hat die sogenannte Sargpflicht schon länger gelockert. Das heißt, sie besteht zwar weiter, aber mit Ausnahmegenehmigungen sind auch Bestattungen ohne Sarg möglich. Allerdings muss der Transport zum Friedhof und zum Grab immer in einem Sarg erfolgen. Das ist wichtig für Muslime. Viele wollen aus religiösen Gründen nur in einem Leintuch begraben werden.

Warum Sarg bei einer Einäscherung

Auch, wenn ein Leichnam verbrannt wird, muss er dazu in einem Sarg liegen. Das hat mehrere Gründe. Ein Leichnam darf in Deutschland nur in einem Sarg transportiert werden und außerdem ist das Holz des Sarges notwendig für die Verbrennung:

"Bei der Kremation ist ein Vollholzsarg zwingend erforderlich für den Ablauf des Verbrennungsprozesses."

Oliver Wirthmann, Bundesverband Deutscher Bestatter

Wie lange darf ein Leichnam zu Hause bleiben und aufgebahrt werden?

In der Regel haben die meisten Bundesländer eine Aufbahrungszeit zu Hause von bis zu 48 Stunden. In Bayern gibt es dazu keine zeitlichen Vorgaben.

Beerdigung Kosten

Seebestattung auf der Nordsee

Die Stiftung Warentest hat 2013 die durchschnittlichen Kosten einer Bestattung mit 6.000 Euro beziffert. Pauschal ist diese Frage kaum zu beantworten, denn der Preis hängt von den in Anspruch genommenen Dienstleistungen, der Art der Bestattung und auch den Friedhofsgebühren ab, die von Gemeinde zu Gemeinde unterschiedlich sind.

"Zwei Säulen sind entscheidend: Vom Eintritt des Todes bis zur vollzogenen Bestattung muss man mit Kosten von 2.500 bis 4.000 Euro rechnen. Die zweite Säule, in der zum Beispiel die Grabpflege, die Kosten einer Seebestattung, für eine Grabstelle und einen Grabstein enthalten sind, reicht von 800 bis 8.000 Euro."

Oliver Wirtmann, Bundesverband Deutscher Bestatter

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